Kontrolleure schlagen Alarm Warnung vor Bio-Lebensmitteln aus China

Berlin (RPO). Bio ist offenbar nicht gleich Bio: Deutsche Kontrolleure halten nach einem Medienbericht das Betrugsrisiko bei Ökolebensmitteln aus China für besonders hoch.

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Foto: dapd

Bio-Produkte aus China seien häufig mit Pestiziden belastet und erfüllten daher nicht die Bio-Kriterien, berichtete die "taz" unter Berufung auf Angaben von Kontrollstellen. "Die Gefahr, dass es Betrug oder andere Unregelmäßigkeiten gibt, ist in China besonders hoch", zitierte das Blatt den Leiter des Instituts für Marktökologie (IMO), Peter Schaumberger.

Die international tätige Kontrollstelle Ceres weigert sich demnach wegen des hohen Risikos sogar, eine ganze Produktgruppe aus China als "bio" zu zertifizieren. "Ceres hat entschieden, die Zertifizierung von Goji-Beeren 2011 abzubrechen", erklärte die Organisation. Goji ist der englische Name des Nachtschattengewächses Gemeiner Bocksdorn, das bei Verbrauchern derzeit sehr beliebt sei. Generell habe Ceres in 15 bis 20 Prozent aller untersuchten Proben so hohe Pestizidrückstände gefunden, dass die Ware nicht als Bioware anerkannt werden konnte, hieß es weiter.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn sieht laut "taz" dennoch keine Grundlage, die für Bioimporte nötigen Genehmigungen für den Verkauf von Ökoprodukten aus China zu entziehen. Dafür seien konkrete und belastbare Hinweise mit Firmennamen nötig, zitierte das Blatt die BLE-Agraringenieurin Margit Backes.

(AFP/felt)
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