Tüv-Report 2021 Jedes fünfte Auto fällt beim Tüv durch

Berlin · Alljährlich veröffentlicht der Tüv-Verband seinen Report zu den Auto-Hauptuntersuchungen des vergangenen Jahres. Das Ergebnis des Tüv-Report 2021: Rund jedes fünfte Auto fällt bei der HU mit erheblichen Mängeln durch.

Verliert das Auto Öl oder blinken Kontrollleuchten, ist vor der HU ein Besuch in der Werkstatt sinnvoll (Symbolbild).

Verliert das Auto Öl oder blinken Kontrollleuchten, ist vor der HU ein Besuch in der Werkstatt sinnvoll (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Uwe Anspach

Insgesamt hat knapp jedes Dritte (rund 29,6 Prozent) Mängel. Neben den erheblichen Mängeln sind das geringe Mängel (9,6 Prozent) und solche, die zur sofortigen Stilllegung führen (0,05 Prozent). Das zeigt der Report, den der Tüv-Verband (VdTÜV) am Donnerstag in Berlin veröffentlicht hat.

Allerdings hat sich die Quote der erheblichen Mängel gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte verringert. Der Verband wertet das als Zeichen für verbesserte Langlebigkeit und Qualität der untersuchten Autos. Dennoch sei jedes fünfte Fahrzeug (19,9 Prozent) mit ernsthaften Mängeln unterwegs, die eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellten.

Nur geringe Mängeln attestierten die Prüfer fast jedem zehnten Auto (9,6 Prozent). Dieser Wert liegt mit minus 0,1 Prozentpunkten fast auf Vorjahresniveau. Ohne Mängel gefunden zu haben, schickten die Prüfer 70,4 Prozent der Autos wieder nach Hause. Der Wert hat sich um 1,6 Prozentpunkte verbessert. Sofort stillgelegt werden mussten rund 14.000 Auto (0,05 Prozent).

Ölverluste an Motor und Getriebe beanstandeten die Tüv-Prüfer mit am häufigsten. Das Problem betraf besonders ältere Fahrzeuge. Aber auch am Licht gab es viel zu monieren. Hier ist nicht nur die Funktion als solche, sondern auch die richtige Einstellung wichtig. Verschlissene Bremsen oder Defekte an den Bremsleitungen führten auch oft zum Aus.

Autos mit erheblichen Mängeln müssen repariert und erneut vorgeführt werden. Ältere Fahrzeuge schnitten aber im Vergleich zum Vorjahr besser ab. So sank etwa der Anteil der Acht- bis Neunjährigen mit erheblichen Mängeln um 2,6 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent. Bei den Zehn- bis Elfjährigen ging es um 3,4 Punkte runter auf 24,8 Prozent.

Käufer von Gebrauchtwagen dürfte interessieren, wie sich die einzelnen Modelle geschlagen haben. Die Nase vorn als Gesamtsieger über alle Fahrzeugklassen hinweg hat wie schon 2020 der Mercedes GLC. Mit 1,7 Prozent bei den Zwei- bis Dreijährigen weist er die geringste Quote erheblicher Mängel auf. Drei Modelle folgen auf dem zweiten Platz: Opel Insignia, Mercedes B-Klasse und Porsche 911 mit jeweils 2,2 Prozent.

Zwar stehen in den fünf untersuchten Fahrzeugklassen deutsche Hersteller oft vorn. Doch den Sieg in der Kompaktklasse holt sich zum ersten Mal der Hyundai i30 (2,5 Prozent). Die Mini- und die Mittelklasse sichert sich Opel mit dem Adam (3,7) und dem Insignia (2,2). Den besten Kleinwagen stellt Audi mit dem A1 (3,3). Mercedes stellt mit der B-Klasse (2,2) hier den besten Van und steht mit dem Gesamtsieger GLC (2,2) auch bei den SUVs ganz oben auf dem Treppchen.

Mit dem Klassiker 911 in verschiedenen Generationen hält Porsche wieder in den Altersklassen zwischen vier und elf Jahren die Spitzenplätze, was die Quote erheblicher Mängel angeht (2,7 bis 9,6 Prozent).

Das Schlusslicht bei den SUVs gibt über alle Fahrzeugklassen hinweg mit 11,1 Prozent bei den Zwei- bis Dreijährigen der Dacia Duster. Fiat parkt zweimal hinten ein: Der Panda (7,9) steht bei den Minis hinten und der Punto (10,5 Prozent) bei den Kleinwagen. Dacia-Modelle kommen bei den Vans mit dem Lodgy (10,9) und bei den Kompakten mit dem Logan (10,4) hinten an.

Renault stellt mit dem Kangoo bei den Zehn- bis Elfährigen das Modell mit der insgesamt höchsten Durchfallquote (37,5 Prozent). Mit dem VW Sharan stellt bei den Vier- bis Fünfjährigen aber auch ein deutscher Hersteller den Schlechtesten.

Der Tüv-Report 2021 wertet die Ergebnisse von 8,8 Millionen Pkw-HUs aus, die der Tüv zwischen Juli 2019 und Juni 2020 durchgeführt hat. Der Tüv ist etwa neben Dekra, GTÜ oder Küs nur einer von mehreren HU-Anbietern.

(felt/dpa)
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