ADAC-Winterreifen-Test 2020 Nur ein Reifen für SUV schneidet mit „gut“ ab

Düsseldorf · Der ADAC hat 28 Winterreifen für Autos der unteren Mittelklasse, SUV und Vans getestet. Nur sechs Reifen bekamen eine gute Note. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

 Der richtige Grip auf nasser Straße (Symbolbild).

Der richtige Grip auf nasser Straße (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Konstantin Tschovikov

Wenn der Winter kommt, werden sie wieder wichtig: Winterreifen. Der ADAC hat erneut mehrere Modelle getestet.

Welche Testkriterien gab es?

Auf sieben Kriterien hin hat der Verkehrsclub die Winterreifen untersucht: Wie fährt sich der Reifen bei ­Trockenheit, bei Nässe, Schnee oder Eis? Macht er Geräusche? Wie hoch ist der Kraftstoffverbrauch und wie groß ist der Verschleiß? Nässe fließt dabei mit 30 Prozent in die Bewertung ein, Schnee mit 20 Prozent und Trockenheit mit 15 Prozent. Eis, Kraftstoffverbrauch und Verschleiß zählen zehn Prozent und Geräusche fünf Prozent. Ein Wert von 0,5 gilt als Bestnote, 5,5 ist die schlechteste Bewertung.

Wie haben die Winterreifen abgeschnitten?

15 Modelle für Autos der unteren Mittelklasse und 13 für SUV und Vans hat der ADAC getestet. Zwölf Reifen pro Kategorie würde der Verkehrsclub weiterempfehlen – sie wurden mit „gut“ oder „befriedigend“ bewertet. In der unteren Mittelklasse gibt es fünf „gute“ und sieben „befriedigende“ Modelle. Der Bridgestone Blizzak LM 005 (2,0), der Michelin Alpin 6 (2,1) und Dunlop Winter Sport 5 (2,2) schnitten am besten ab. Bei den Winterreifen für SUV und Vans sieht es eher mau aus: Der Michelin Pilot Alpin wurde als einziges Modell mit „gut“ ausgezeichnet, obwohl auch dieser Reifen beim Kurven-Aquaplaning Schwächen aufweist. Für elf Winterreifen gab es ein „befriedigend“ vom ADAC.

Was ist bei Winterreifen zu beachten?

Winterreifen sind mit einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke (Alpin-Symbol) versehen. Wenn sie die alte M+S-Kennzeichnung haben und bis zum 31. Dezember 2017 hergestellt wurden, kann man sie bis zum 30. September 2024 auch noch fahren. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter Mindestprofiltiefe. Der ADAC empfiehlt mindestens vier Millimeter – für die Sicherheit. Wenn die Reifen älter sind als sechs Jahre, sollten neue her: Die Gummimischung ist dann meist so hart, dass der Grip bei eisigen Temperaturen nachlässt.

Sind Ganzjahresreifen eine Alternative?

Für Autofahrer, die in gemäßigten Klimazonen leben oder innerstädtisch nur wenige Kilometer fahren, ja. Der ADAC bezeichnet Ganzjahresreifen als „Kompromiss“, der an die Leistungen der Sommer- und Winterreifen aber nicht herankommen kann. Wichtig: Allwetterreifen müssen mit einem M+S-Symbol und einer Schnee­flocke im dreigezackten Berg gekennzeichnet sein.

Wann genau ist Winterreifenzeit?

In Deutschland gilt die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Der Wechsel steht an, wenn die Straßenverhältnisse winterlich werden – dazu zählen Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und Eisglätte. Eine Faustformel, an die sich Autofahrer halten können, lautet: „O bis O“, also Oktober bis Ostern. Rein rechtlich gesehen hat diese Formel jedoch keine Relevanz.

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