Vertreter der Kompaktklasse Der Kia Ceed im Gebrauchtwagen-Check

Berlin · Die Auswahl in der klassischen Kompaktklasse ist riesig - VW Golf, Opel Astra, Toyota Corolla oder Ford Focus tummeln sich da etwa. Auch der Ceed von Kia ist ein Vertreter. Tipps für den Gebrauchtkauf.

Kia X-Ceed Plug-in-Hybrid. (Symbolfoto)

Kia X-Ceed Plug-in-Hybrid. (Symbolfoto)

Foto: Autoren-Union Mobilität/Kia

Als müsse sich Kia von seiner südkoreanischen Herkunft distanzieren, redet der Hersteller bei seiner Kompaktklasse von einem „waschechten Europäer“. Was auch weitgehend zutrifft: Denn auch die betrachtete zweite Generation des Ceed wurde im Kia-Designzentrum in Frankfurt am Main entworfen, im Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim entwickelt und im Kia-Werk Žilina in der Slowakei produziert.

Der Modellname steht für „Community of Europe with European Design“. Das Segment, in dem er gegen Autos wie VW Golf oder Opel Astra antritt, ist auf dem Kontinent beliebt. Für Luftsprünge bei der Hauptuntersuchung (HU) sorgt der Ceed jedoch nicht gerade.

Modellhistorie: Nach dem viel beachteten Modellreihenstart im Jahr 2007 kam die zweite Generation 2012 auf den Markt. Bis 2018 war sie im Verkauf - schnittiger gezeichnet, variabel im Innenraum und variantenreicher. Das Facelift von 2015 fiel äußerlich unauffällig aus, brachte erstmals ein Doppelkupplungsgetriebe sowie Kias damals neuen Dreizylinder-Benziner.

Karosserievarianten: Man hat gebraucht die Auswahl unter dem in der Kompaktklasse typischen Steilheck mit fünf Türen im Golf-Format, dem mit dem Zusatzkürzel „sw“ (Sportswagon) versehenen Kombi und dem coupéhaften Dreitürer Pro Cee’d, der 2013 in die Showrooms kam.

Abmessungen (laut ADAC): 4,31 m bis 4,51 m x 1,78 m x 1,47 m bis 1,49 (LxBxH), Kofferraumvolumen: Pro Ceed: 380 l bis 1225 l; Ceed: 380 l bis 1318 l; Ceed sw: 528 l bis 1642 l.

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Foto: bobtheskater / Pixabay

Stärken: Das Platzangebot ist gut und variabel, das Fahrwerk präzise abgestimmt, das Design trifft oft den Kundengeschmack. Bei der HU schneiden Federn und Dämpfer gut ab, „tadellos“ laut „Auto Bild Tüv Report 2022“ zeigen sich Bremsleitungen und -schläuche.

Blinker und Auspuffanlage ernten vergleichsweise wenig Beanstandungen. Auch der Ölverlust bleibt unter den Durchschnittswerten, während die Abgasuntersuchung (AU) die Kia selten vor Probleme stellt.

Schwächen: Der Report schreibt aber auch: „Mängelfreie Exemplare sind bei der HU durchweg unterrepräsentiert.“ Fahrwerksseitig kassiert der Ceed beim zweiten Check hohe Beanstandungsquoten.

Ebenfalls in der Kritik: verstelltes Abblendlicht, defekte Scheinwerfer und Rückleuchten sowie Bremsscheiben, die schon ab der zweiten HU im Alter von drei Jahren zu oft verschlissen sind. Die Funktion von Fuß- und Feststellbremse schwächelt durchweg.

Pannenverhalten: Gemischtes Urteil vom ADAC: Während jüngere Exemplare ab Erstzulassungsjahr 2017 in der Pannenstatistik des Clubs gut abschneiden, sei 2012 „ein Problemjahr“.

Kias von 2013 und 2014 schneiden demnach noch unterdurchschnittlich ab, während solche von 2015 und 2016 immerhin im Mittelfeld der Datensammlung auftauchen. Pannenschwerpunkte sind Batterie (2012 bis 2016) und Zündkerzen (2012).

Motoren: 2. Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 72 kW/99 PS bis 150 kW/204 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 100 kW/136 kW.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

  • Ceed 1.0 T-GDI GT-Line (2015); 88 kW/120 PS (Dreizylinder); 84.000 Kilometer; 11 000 Euro.
  • Ceed sw 1.4 CVTT Attract (2016); 73 kW/100 PS (Vierzylinder); 74.000 Kilometer; 9650 Euro.
  • Pro-Ceed 1.6 T-GDi GT-Challenge (2017); 150 kW/204 PS (Vierzylinder); 63.000 Kilometer; 15 700 Euro.
(albu/dpa)
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