Kino-Kritik Mörderische Autorennen

Düsseldorf · Wenn Hollywood in die Zukunft blickt, sieht es zumeist zappenduster aus. Auch im Jahre 2012 liegen die USA am Boden, haben Arbeitslosigkeit und Kriminalität gigantische Ausmaße erreicht. Doch Regisseur Paul W. S. Anderson, der sich mit schlichten Videospiel-Verfilmungen wie "Mortal Kombat" oder "Resident Evil" nach oben gedient hat, ist nicht an gesellschaftskritischen Aspekten interessiert.

 Jason Statham in "Death Race".

Jason Statham in "Death Race".

Foto: Universal

Ihm geht es um Action, und dazu bietet der hier präsentierte futuristische Superknast, in dem zur Volksbelustigung mörderische Autorennen ausgetragen werden, das passende Szenario.

Der ganze Budenzauber basiert auf einem bizarren B-Movie aus den 70er Jahren. In "Frankensteins Todesrennen" traten 1975 David Carradine und der junge Sylvester Stallone aufs Pedal. Nun, im Remake, sitzt der wie immer stoisch dreinblickende Jason Statham ("The Transporter") am Steuer, der scheinbar immer dann engagiert wird, wenn es gilt, in die Kupplung zu hauen. Anderson hält sich nicht lange mit der Einführung seiner Hauptfigur auf. In wenigen Minuten wird deren Vorgeschichte erzählt, die Geschichte des anständigen Arbeiters, der seinen Job verliert und unschuldig wegen Mordes an seiner Frau verknackt wird.

Eingerahmt von Knastszenen, die kein Klischee auslassen, und Dialogen, für die die Darsteller nicht viel auswendig lernen mussten, liefert sich der brummige Held fortan Gladiatorenwettkämpfe in aufgemotzten Karren, die aussehen, als kämen sie geradewegs von den Dreharbeiten zu einem "Mad-Max"-Film.

Da heulen dann die Motoren, knallt und rammt es in schöner Regelmäßigkeit, und die Mädels aus dem Frauengefängnis könnten auch bei Heidi Klums Modelshow mitmischen. Im Grunde wirkt "Death Race" wie die Verfilmung eines Videospiels, die immer dann Laune macht, wenn die auftretenden Akteure ihre Klappe halten und Gas geben.

(RP)
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