Intelligente Geisterhaus-Story im U-Boot Intelligente Geisterhaus-Story: "Below - Da unten hört dich keiner"

Frankfurt/Main (rpo). Mit "Below" präsentiert Regisseur David N. Twohy einen weiteren U-Boot-Streifen zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Das amerikanische U-Boot "Tiger-Shark" nimmt drei Überlebende eines versenkten britischen Sanitätschiffes an Bord. Unter ihnen befindet sich eine Frau, die wie es heißt, dass Unglück mit an Board bringt.

Die am 17. April in die Kinos kommende US-Produktion "Below - Da unten hört dich niemand schreien" beginnt typisch für das Genre U-Boot-Film. Konflikte in einer abgeschlossenen Welt, aus der es kein Entrinnen gibt, gepaart mit der unvermeidlichen Bedrohung von außen durch feindliche Kriegsschiffe sorgen für Spannung. Im U-Boot spiegelt sich der Kinosaal: ein dunkler, von der Außenwelt abgeschnittener Raum. Von dieser Konstellation profitieren letzten Endes alle U-Boot-Filme.

Doch "Below" belässt es nicht bei den üblichen Zutaten des U-Boot-Themas, bei Echolot, Wasserbomben und ängstlichen Gesichtern. Zu diesen bekannten Genre-Merkmalen gesellen sich bald Ereignisse, die aus Horrorfilmen bekannt sind. Denn Mysteriöses geschieht an Bord: Ein Plattenspieler beginnt in dem Augenblick einen Benny-Goodman-Titel zu spielen, als die Gefahr droht, von einem deutschen Zerstörer entdeckt zu werden, Maschinendefekte und seltsame Erscheinungen häufen sich, und die Sauerstoffversorgung droht auszugehen.

Ist es Sabotage oder der Geist des Kapitäns, der unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist? Eine intelligente Geisterhaus-Story unter Wasser hat Drehbuchautor Darren Aronofsky im Sinn gehabt. Für ihn und seine Ko-Autoren Lucas Sussmann und David Twohy offenbaren sich in der klaustrophobischen Situation in den Tiefen des Meeres die psychischen Abgründe der Personen. Twohy, der auch die Regie übernommen hat, versteht es, eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Leider setzt er zu oft auf akustisch verstärkte Überraschungsmomente, ohne die er nicht auszukommen glaubt.

"Below" soll eben ein moderner Horrorfilm sein, mit den zweifelhaften Errungenschaften heutiger Tonsysteme. Statt der akustischen Mätzchen hätte dem Film eine ausgefeiltere Charakterisierung der Figuren gut getan. Die bleiben merkwürdig blass. Einzig Olivia Williams, die schon in "The Sixth Sense" mit dem Übernatürlichen in Berührung kam, sticht in der Rolle der geretteten britischen Krankenschwester hervor. Mit der Mannschaft in Wolfgang Petersens "Das Boot" ließ es sich jedenfalls wesentlich besser mitzittern.

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