Daimler AG ist zu wenig Streit um neuen Namen für DaimlerChrysler

Mannheim/Stuttgart (RPO). Nach der Trennung von Daimler und Chrysler ist ein Streit um den künftigen Namen des deutschen Autobauers entbrannt. Die Stuttgarter selbst wollen sich Daimler AG nennen. Doch was wird dann aus dem Namen Benz?

DaimlerChrysler - Chronik einer Auto-Ehe
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Foto: ddp

Daimler oder Daimler-Benz - über den künftigen Namen des Stuttgarter Autokonzerns ist eine heftige Diskussion entbrannt. Die Stadt Mannheim forderte den Konzern auf, wieder den Namen Benz mit ins Logo aufzunehmen. In einer am Dienstagabend verbreiteten Resolution des Gemeinderats der nordbadischen Stadt heißt es, dies sei der Konzern Carl Benz und seinen Leistungen schuldig.

"Durch die beabsichtigte Trennung von Chrysler ist jetzt die Chance gegeben, den ehemaligen stolzen Firmennamen 'Daimler-Benz' wieder aufleben zu lassen." Zudem würde sich die Topautomobilmarke Mercedes-Benz nach neun Jahren wieder im Namen finden, hieß es in der Erklärung. Auch bei der Telefonzentrale des Konzerns in Stuttgart gingen zahlreiche Beschwerdeanrufe wegen der geplanten Namensänderung in Daimler AG ein.

Unternehmenssprecherin Marina Raptis sagte in Stuttgart, eine außerordentliche Hauptversammlung im Herbst müsse der Umbenennung zustimmen. Beim Vorschlag der Namenswahl seien markenrechtliche und juristische, aber auch strategische Anforderungen berücksichtigt worden. "Der Name Daimler AG setzt mit dem starken Namensbestandteil 'Daimler' auf eine hohe Bekanntheit und hohes Vertrauen in unsere Kompetenz als weltweit angesehener Automobil- und Nutzfahrzeughersteller."

Der Name sei als Unternehmens-Dachmarke zu sehen. Bei einem Namen wie Mercedes-Benz AG oder Daimler-Benz AG, gäbe es eine Vermischung von Unternehmens- und Produktmarke. Dies wäre auch mit Blick eine klare Positionierung der Produktmarke Mercedes-Benz nicht gut. "Mit dem von uns präferierten und vorgeschlagenen Namen Daimler AG knüpft das Unternehmen an die Tradition an, zeigt aber einen klaren Aufbruch nach vorn", verteidigte Raptis die Entscheidung.

Der Namensvorschlag sei keineswegs als Geringschätzung von Carl Benz sehen. "Geschichte und Tradition des Unternehmens wie auch der Marke Mercedes-Benz werden immer mit Carl Benz verbunden sein. Wir sind uns unserer Wurzeln bewusst, denn ohne Carl Benz und Gottlieb Daimler gäbe es das Unternehmen nicht."

Der Autopionier Carl Benz hatte 1885 das erste motorisierte Fahrzeug gebaut. Das berühmte Patent Nummer 37435 für das "Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb" vom 29. Januar 1886 gilt als die eigentliche Geburtsurkunde des Automobils.

Aus Daimler-Benz war nach der Fusion mit Chrysler im Jahr 1998 der deutsch-amerikanische Konzern DaimlerChrysler geworden. Der Autobauer verkauft nun die Mehrheit seiner US-Sparte an den Finanzinvestor Cerberus und will seinen Namen ändern.

(ap)
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