Warnung vor Staatspleite Rürup: Europa muss Griechenland helfen

Berlin (RPO). Der frühere Chef der Wirtschaftsweisen Bert Rürup warnt vor den Folgen einer möglichen Staatspleite Griechenlands. Die europäische Staatengemeinschaft müsse Griechenland bei der Bewältigung seiner Schuldenkrise helfen - und zwar im eigenen Interesse, sagte er in einem Zeitungsinterview.

 Rentenexperte Bert Rürup fordert eine Reform der "Rente mit 67".

Rentenexperte Bert Rürup fordert eine Reform der "Rente mit 67".

Foto: ddp, ddp

Wie Rürup in der "Bild"-Zeitung sagte, würden im Falle einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands - also eines Staatsbankrotts - rasch Länder wie Portugal, Spanien, Italien und Irland finanziell in die Knie gehen. Diese Länder müssten dann aufgrund des gestiegenen Misstrauens sehr viel mehr bezahlen, um Kredite zu bekommen," sagte der Ökonom. Der Euro wäre dann als gemeinsame europäische Währung gefährdet.

Nach Ansicht Rürups wird Griechenland nicht alleine die Schuldenkrise bewältigen können: "Griechenland wird zwar radikal sparen müssen, aber die solider finanzierten Euro-Staaten werden sich zum Beispiel vor Bürgschaften für das Land nicht drücken können. Was aber nicht passieren darf, sind direkte Zahlungen oder eine teilweise Übernahme der griechischen Schulden." Griechenland hat einen Schuldenberg von rund 300 Milliarden Euro. Allein in diesem Jahr braucht das Land 50 Milliarden Euro frisches Geld vom Kapitalmarkt für Zinsen und Tilgung.

(RTR/das)
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