Insolventer Chiphersteller Qimonda führt Gespräche mit Investoren

Dresden/Düsseldorf (RPO). In die Investorensuche für den insolventen Chip-Hersteller Qimonda könnte bereits in einigen Tagen Bewegung kommen. Laut Medienberichten will Insolvenzverwalter Michael Jaffé gegen Ende der Woche nach Asien zu ersten Gesprächen mit potenziellen Kaufinteressenten. Zudem soll es Verhandlungen mit Zulieferern des Münchener Konzerns geben.

Die Chronik der Qimonda-Insolvenz
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Foto: ddp

Jaffé ist außerdem am kommenden Dienstag in eine Sitzung des sächsischen Kabinetts eingeladen, berichtet die "Sächsische Zeitung". Die Landesregierung will sich von ihm über die aktuelle Lage informieren lassen. Im Dresdner Qimonda-Werk sind derzeit noch rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt.

Nach Informationen unserer Redaktion hat Qimonda für den Standort Dresden insgesamt 218,7 Millionen Euro Subventionen vom Bund und vom Land Sachsen erhalten. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor.

Die Summe entspricht knapp 20 Prozent der Anfangsinvestitionen der Infineon-Tochter. Wie aus dem Schreiben weiter hervorgeht, flossen von dieser Summe 216,9 Millionen Euro als Investitionszuschuss und -zulage sowie 1,8 Millionen Euro als Bürgschaft an das Unternehmen. "Die verlorene Summe entspricht in etwa einem Drittel der jährlichen Subventionen für den Aufbau Ost", sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp der Zeitung und fügte an: "Das Beispiel zeigt, wie wenig nachhaltig die Subventionsmaschinerie wirkt."

(DDP)
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