VW-Fusion mit Porsche verschoben Milliardenklage auch in Deutschland

Wolfsburg (RPO). VW und Porsche sehen sich nun auch in Deutschland einer Klage von Investoren gegenüber. Berichten zufolge haben 41 institutionelle Investoren beim Landgericht Braunschweig eine Schadensersatzklage über knapp 1,1 Milliarden Euro gegen die beiden Autobauer Porsche und VW wegen angeblicher Manipulation des Kapitalmarkts eingereicht.

2011: Der neue VW Up
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Ein Sprecher des VW-Konzerns in Wolfsburg bestritt am Freitag aber auf Anfrage jeden Zusammenhang mit der Donnerstagabend erfolgten Ankündigung, dass sich die eigentlich noch für Ende 2011 angestrebte Verschmelzung von VW und Porsche verschieben wird. "Eine solche Klage ist uns bisher nicht gerichtlich zugestellt worden, das war auch nicht der Auslöser unserer Mitteilung."

Laut "Wirtschaftswoche" reichte eine auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Münchner Kanzlei bereits am Mittwoch Klage beim Landgericht Braunschweig ein. Der Vorwurf lautet demnach, Porsche und VW hätten durch Mitwisserschaft im Zuge der ursprünglich geplanten Übernahme des Wolfsburger Konzerns durch den Sportwagenhersteller in Stuttgart durch Marktmanipulation und das Unterlassen von Ad-hoc-Mitteilungen die 41 Kläger um 1,096 Milliarden Euro geschädigt. Eine Sprecherin des Landgerichts wollte den Eingang der Klage am Freitag weder dementieren noch bestätigen: "Dazu sagen wir nichts."

Als Zeugen werden laut "Wirtschaftswoche" neben VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, VW-Vorstandschef Martin Winterkorn und dem früheren Porschevorstand Wendelin Wiedeking auch Bundespräsident Christian Wulff benannt. Wulff saß damals für den Großaktionär Niedersachsen als Ministerpräsident im Aufsichtsrat von VW.

Auch wenn VW jeden Zusammenhang zwischen der Verschiebung der Fusion und speziell dieser Klage bestreitet, so hatte der Konzern am Donnerstag doch als Begründung für den verlängerten Zeitplan auf andere in Deutschland und den USA laufende Klagen gegen Porsche wegen angeblicher Marktmanipulation verwiesen. Unabhängig vom jetzt gesprengten Zeitplan hielten "alle Beteiligten an dem Ziel fest, den integrierten Automobilkonzern zu schaffen und sind davon überzeugt, dass dies gelingen wird", teilte VW mit.

(apd/awei)
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