In 100 Tagen wird die Bank zerschlagen Letzte Jahresbilanz der WestLB

Düsseldorf · Bankchef Dietrich Voigtländer stellt am Mittwoch die Geschäftszahlen der WestLB für 2011 vor. Das ist zugleich die letzte volle Jahresbilanz der Landesbank von Nordrhein- Westfalen.

Die WestLB wird bereits in gut 100 Tagen in mehrere Teile zerschlagen. In den kommenden Jahren steht ein massiver Stellenabbau an. Die NRW-Landesbank hatte zuletzt etwa 4300 Vollzeitarbeitsplätze.

Die Zerschlagung der WestLB zum 30. Juni ist eine Folge von Beihilfen. Der Bankkonzern musste in der Finanzmarktkrise mit milliardenschweren Rettungspaketen stabilisiert werden. In den Geschäftsjahren 2009 und 2010 war die Bankbilanz tiefrot. Die Verluste beliefen sich jeweils auf eine dreistellige Millionenhöhe.
Wegen des radikalen Umbau stehen die Zahlen 2011 eher im Hintergrund.

Die Vereinbarungen mit den europäischen Wettbewerbshütern sehen vor, dass die WestLB Ende Juni ihr Neugeschäft einstellt. Das Sparkassengeschäft wird mit 400 Arbeitsplätzen herausgelöst und von der Landesbank Hessen-Thüringen übernommen.

Die nicht verkäuflichen Aktivitäten der WestLB werden in die "Bad Bank" überführt, die bereits einen Berg an Schrottpapieren der Landesbank abarbeitet.

Die restliche WestLB wird zur Servicegesellschaft umgewandelt, in der sich auch das Gros der Belegschaft wiederfindet. Der genaue Firmenname, der die WestLB-Schilder ersetzt, ist bisher noch nicht bekanntgeben worden.

Die Servicegesellschaft soll der "Bad Bank" und anderen Kunden ihre Dienstleistungen anbieten. Für 2700 Stellen der WestLB fehlt nach Szenarien aber eine langfristige Perspektive.

(dpa)
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