Jahresbilanz von Metro Olaf Koch muss Gewinneinbruch präsentieren

Düsseldorf · Der neue Metro-Chef Koch muss erst mal einen Gewinneinbruch präsentieren. Ein schwaches Weihnachtsgeschäft verhagelte die Bilanz 2011. Jetzt will der Konzern unter anderem mit Preissenkungen den Umsatz ankurbeln.

 Der neue Metro-Chef Olaf Koch hat mit Gewinneinbrüchen zu kämpfen.

Der neue Metro-Chef Olaf Koch hat mit Gewinneinbrüchen zu kämpfen.

Foto: dpa

Deutschlands führendem Handelskonzern Metro hat ein schwaches Weihnachtsgeschäft die Bilanz verhagelt. Im wichtigen vierten Quartal brach der Konzerngewinn um ein Drittel auf 475 Millionen Euro ein, wie aus der am Dienstag veröffentlichen Bilanz hervorgeht.

Im Gesamtjahr 2011 ging der Konzerngewinn in der Folge um um ein Fünftel auf 741 Millionen Euro zurück. Die Staatsschuldenkrise in Europa, hohe Arbeitslosigkeit und Sparprogramme in vielen Ländern hätten zu einer Kaufzurückhaltung geführt. Zudem spielten ungünstige Währungseffekte und höhere Steuern beim Gewinnrückgang eine Rolle.

Der Düsseldorfer Konzern will unter anderem mit Preissenkungen seinen Umsatz wieder beflügeln. Im vergangenen Jahr waren die Konzernerlöse wie schon berichtet um 0,8 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro geschrumpft.

"Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in vielen Ländern spürbar schlechter entwickelt", erklärte der neue Vorstandschef Olaf Koch. Dennoch sei es gelungen, 2011 den um Sonderfaktoren bereinigten operativen Gewinn mit einem Rückgang von nur 1,8 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Die Dividende je Stammaktie soll daher unverändert bei 1,35 Euro bleiben.

Koch ist seit Anfang des Jahres bei der Metro AG am Ruder. Den von seinem Amtsvorgänger Eckhard Cordes auf den Weg gebrachten Verkaufsprozess der Tochter Kaufhof hatte er nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt gestoppt. Nach dem Sparprogramm "Shape", das in diesem Jahr ausläuft und ebenfalls von Cordes initiiert worden war, will Koch nun den Fokus auf Umsatzwachstums legen. "Wir haben unsere Kostenziele mit Shape erreicht, sehen aber noch viel Potenzial bei der Produktivität", erklärte Koch.

Zur Metro gehören neben den gleichnamigen Großhandelsmärkten die Elektronikketten Media Markt und Saturn, der Lebensmittelhändler Real und die Warenhauskette Kaufhof. Der Konzern hat 281 000 Mitarbeiter.

(dpa)
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