Nach Daten-Panne bei Versicherungskonzern Allianz will externe Ermittler stärker kontrollieren

Hamburg · Europas größter Versicherer Allianz will nach einem Datenleck externe Betrugsermittler künftig stärker in die Pflicht nehmen.

 Bei der Allianz kam es zu einer schweren Panne.

Bei der Allianz kam es zu einer schweren Panne.

Foto: dapd, Joerg Koch

Der Konzern prüfe, in den Vereinbarungen mit Detekteien Vertragsstrafen bei Verstößen gegen die Geheimhaltung von Daten vorzusehen. Dies sagte ein Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Hintergrund ist der Fall eines ehemaligen Ermittlers, den die Allianz bis zum Jahr 2011 beschäftigte. Dieser habe Versicherungsfälle, die er damals für die Allianz bearbeitet habe, an die Zeitung gegeben.

Dem Blatt und "Spiegel Online" lagen Strafanzeigen, Ermittlungsakten von Polizei und Staatsanwaltschaft, Schreiben von Banken über Konten und deren Verfügungsberechtigte, eine Asylbescheinigung und andere Unterlagen vor.

Enthalten seien Klarnamen und Daten von beteiligten und unbeteiligten Personen. Wenn Akten nicht vernichtet werden, könnten dadurch Kunden erpresst werden. Zudem solle die Zahl der Ermittler, mit denen die Allianz zusammenarbeitet, weiter reduziert werden, betonte der Sprecher.

Dass Versicherer externe Detektive einsetzen, ist üblich, aber selten. Nur in 0,03 Prozent der Schadensfälle komme es dazu, sagte der Sprecher. Dies betrifft mögliche Betrugsversuche. Die Ermittler erhalten dann — meistens elektronisch — Akten, die aus dem internen Material der Gesellschaft sowie aus Dokumenten der Behörden bestehen.
Bei Ermittlungsverfahren haben die Anwälte der Versicherer Einblick in die Akten. Die Detektive senden die Unterlagen nach Abschluss ihrer Ermittlungen zurück.

(dpa)
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