China 200 Kilometer neue Transrapidstrecke
Shanghai (RPO). Wohl kaum eine andere Technologie wurde so oft tot gesagt, wie der Transrapid. Jetzt gibt sie wieder ein deutliches Lebenszeichen von sich: In China soll die Strecke in Shanghai nun doch ausgebaut werden - und deutlich länger werden als gedacht.
Die Chronik zum Transrapid
Das Vorhaben, die Schwebebahn bis in die Touristenstadt Hangzhou zu verlängern, tauche auf einer Liste von der Provinzregierung genehmigter Bauprojekte auf, berichtete die Zeitung "Shanghai Securities News" am Montag.
Die Neubaustrecke soll demnach fast 200 Kilometer lang sein - bislang waren 175 Kilometer geplant. Das gut 100 Kilometer lange Teilstück in der Provinz Zhejiang, deren Hauptstadt Hangzhou ist, kostet den Planungen zufolge demnach 22 Milliarden Yuan (knapp 2,2 Milliarden Euro). Für das Teilstück in Shanghai waren keine Zahlen genannt. Der Bau soll dem Bericht zufolge von 2010 bis 2014 dauern.
Mit dem Ausbau würde die bislang weltweit einzige Transrapid-Strecke im kommerziellen Betrieb verlängert, bislang verbindet sie auf 30 Kilometern den Flughafen von Shanghai mit dem Finanzbezirk der Stadt.
Das Projekt ist umstritten: Ursprünglich sollte der Ausbau bereits 2007 beginnen und 2010 fertiggestellt werden. Anwohner befürchten durch die Magnetschwebebahn allerdings mögliche Gesundheitsschäden durch elektromagnetische Strahlung, im Januar hatten tausende Menschen gegen das Projekt demonstriert.
Für die Transrapid-Technologie der deutschen Konzerne Siemens und Thyssen-Krupp wäre der Ausbau wichtig. In Deutschland war im März der Bau einer Transrapid-Strecke aus der Münchener Innenstadt zum Flughafen an zu hohen Kosten gescheitert.
Zwischenzeitlich war deshalb auch der Verkauf der Technologie an China diskutiert worden. Kritiker der Technik rügen neben möglichen Gefahren durch elektromagnetische Strahlung auch den Lärm der Züge, die sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können.
