Düsseldorf Stahlverbandschef:70 000 Jobs in Europa in Gefahr
Düsseldorf · Wolfgang Eder, Präsident des Weltstahlverbandes und Vorstandsvorsitzender des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine, warnt vor einem massiven Jobbau. "In Europa gibt es eine Überkapazität der Stahlproduzenten von insgesamt 30 bis 40 Millionen Tonnen pro Jahr", sagte Eder in Düsseldorf. Die Gesamtkapazität liege bei 210 Millionen Tonnen, gebraucht würden lediglich 170 Millionen. Bis zu 70 000 Arbeitsplätze der rund 350 000 Stahlbeschäftigten in Europa seien damit gefährdet.
Scharf kritisierte der Voestalpine-Chef die hohen Kostenbelastungen der Branche in Europa durch den Handel mit CO2-Zertifikaten. "Wenn keine Änderung der Politik in Sicht ist, wird sich bis zum Jahr 2030 die europäische Stahlproduktion halbieren", so Eder. In Düsseldorf eröffnet Voestalpine 2016 unterdessen ein Forschungszentrum.
