Düsseldorf 1302 Stunden arbeitet jeder Deutsche

Düsseldorf · Laut OECD liegt Deutschland unter den Industrieländern ganz hinten.

In keinem Industrieland liegt die durchschnittliche Jahresarbeitszeit niedriger als in Deutschland. Das berichtet das Nachrichtenportal "Meedia" und beruft sich auf eine aktuelle Studie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Demnach hat der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer im vergangenen Jahr durchschnittlich 1302 Stunden gearbeitet. In Mexiko habe im selben Zeitraum ein Beschäftigter im Schnitt 2327 Stunden gearbeitet, also fast doppelt so viel, heißt es.

Der Hauptgrund für die im Vergleich geringere Arbeitszeit in Deutschland liegt laut OECD im hohen Anteil an Arbeitnehmern in Teilzeit. Ist dieser hoch, fällt die durchschnittliche Jahresarbeitszeit natürlich geringer aus - auch wenn viele Menschen erwerbstätig sind. Umgekehrt kann eine niedrige Teilzeitquote zu höheren durchschnittlichen Arbeitszeiten führen, auch wenn die Arbeitslosigkeit hoch ist. In Deutschland liegt die Teilzeitquote bei 27 Prozent - so hoch wie nirgends sonst in Europa.

In der aktuellen Rangliste der Jahresarbeitszeiten liegen die Niederlande mit rund 1347 Stunden pro Arbeitnehmer vor Deutschland auf dem zweitletzten Platz. Frankreich schafft es mit 1387 Stunden auf drittletzten Rang. Arbeitnehmer in Österreich und Italien kommen auf 1480, jene in Spanien und Großbritannien auf rund 1650 Stunden.

Neben der Teilzeit sorgen viele Feier- und Urlaubstage für weniger geleistete Arbeitsstunden pro Jahr. In Bayern etwa kommen für viele Erwerbstätige zehn Feiertage hinzu, die auf Werktage entfallen. Das bedeutet auch, dass die Deutschen, gemessen an einer normalen Arbeitswoche, nicht auf dem letzten Platz liegen. Durchschnittlich 39,8 Stunden reichen für das Mittelfeld. Weniger Stunden leisten etwa die Dänen (37,3) und die Niederländer (37,4). Vor Deutschland liegt Spanien mit 40 Stunden sowie die USA und Großbritannien (je 42).

(RP)
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