Kritik an „Karriere-Blockaden“ Ostdeutsche auf der Leitungsebene von Bundesministerien unterrepräsentiert

Berlin · Knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall sind Führungspositionen in Deutschland noch immer ungleich verteilt, so auch in den Bundesministerien und im Kanzleramt. Ostdeutsche sind laut Zahlen des Innenministeriums deutlich unterrepräsentiert.

 Das Kanzleramt in Berlin. (Archivbild)

Das Kanzleramt in Berlin. (Archivbild)

Foto: dpa, Ferl

Von 1750 Referatsleiterinnen und Referatsleitern in den Bundesministerien und im Kanzleramt hätten nur 217 eine ostdeutsche Herkunft, heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn, aus dem das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Dienstag berichtete. Die Angaben für das Verteidigungsministerium fehlten.

Die Quote entspreche einem Anteil von zwölf Prozent - bei einem Anteil von rund 17 Prozent der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung. Im Kanzleramt sowie in den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft, im Finanz-, Verkehrs- und im Umweltministerium lagen die Quoten demnach zwischen sieben und elf Prozent noch darunter.

Auf der Ebene der Abteilungsleiter ist der Anteil nach Regierungsangaben mit drei Ostdeutschen von 121 noch geringer: Dies entspreche einer Quote von nur 2,5 Prozent.

Höhn bewertete die Zahlen kritisch: Sie "belegen, dass Ostdeutsche in wichtigen Entscheidungsebenen der Bundesministerien unterrepräsentiert sind", sagte er den Zeitungen des RND. Überdies zeige der Vergleich, "wie blockiert Spitzenkarrieren für Ostdeutsche" immer noch seien.

(vek/AFP)
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