Essay zur Abwanderung in den Westen Was, wenn ich den Osten nicht verlassen hätte?

Düsseldorf · Wer den Osten Deutschlands betrachtet, blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte der Abwanderung – auch nach 1990. Unser Autor ist einer derjenigen, die gingen. Anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls fragt er sich: Was, wenn ich nicht gegangen wäre?

 Die Nikolaisäule vor der Nikolaikirche erinnert jeden Leipzig-Besucher an die friedliche Revolution vor 30 Jahren.

Die Nikolaisäule vor der Nikolaikirche erinnert jeden Leipzig-Besucher an die friedliche Revolution vor 30 Jahren.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

„Uns fehlt im Osten eine ganze Generation.“ Mit diesem Satz meinte die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping vermutlich auch mich. Gesagt hat sie ihn in einem Interview Ende August 2018, kurz nach den fremdenfeindlichen Krawallen in Chemnitz, die den Osten einmal wieder als Hort rechtsextremen Gedankenguts in den Fokus der Öffentlichkeit rückten.