Fed-Mitglied befürwortet lockere Geldpolitik Zinsängste lassen Dow-Jones nach unten rutschen

Richard Fisher, Präsident der regionalen Niederlassung der US-Notenbank Fed in Dallas, hatte sich am Montagabend für ein baldiges Ende der sehr lockeren Geldpolitik ausgesprochen. Dies hat bei Aktienhändlern Angst aufkommen lassen.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Die Fed sollte beginnen, die Zinsen graduell zu erhöhen, um eine mögliche spätere Rezession zu vermeiden, sagte Fisher. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial weitete seine Verluste im Späthandel noch aus und schloss 1,85 Prozent tiefer bei 17662,94 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 1,70 Prozent auf 2044,16 Punkte bergab.

Beide Indizes haben damit ihre bisherigen Jahresgewinne vollständig eingebüßt - für den Dow bedeutete es sogar den prozentual größten Tagesverlust seit dem 5. Januar. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 1,90 Prozent auf 4329,08 Punkte, behauptet damit aber für 2015 ein Plus von gut 2 Prozent.

Bereits am Freitag hatten die wichtigsten amerikanischen Börsenindizes unter Zinsängsten aufgrund eines starken Arbeitsmarktberichts gelitten, zum Wochenauftakt einen Teil der Verluste aber wieder aufgeholt. Weil in Nordamerika bereits auf Sommerzeit umgestellt worden ist, beträgt der Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa und der US-Ostküste derzeit nur fünf statt sechs Stunden.

Kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten gab es am Dienstag kaum.
Beim Kleidungshersteller Urban Outfitters sorgten gute Zahlen für das Schlussquartal 2014 für einen Kurssprung von 11,52 Prozent.

Dagegen erlitten die Titel von Qualcomm Kursverluste von 1,13 Prozent. Der Chiphersteller kündigte eine Großoffensive an, um seinen Aktienkurs zu stützen. Demnach sollen eigene Aktien im Wert von bis zu 15 Milliarden Dollar zurückgekauft werden. Zudem soll die Quartalsdividende um 14 Prozent steigen. In den vergangenen zwölf Monaten waren die Qualcomm-Anteilsscheine um gut 5 Prozent gesunken.

Die Apple-Papiere büßten 2,07 Prozent ein. Am Vortag hatten sie die Präsentation der lange erwarteten Computeruhr und den für den 24.
April angekündigten Verkaufsstart letztlich mit einem nur mickrigen Kursplus belohnt.

Das neue Produkt des für seine Computer und iPhones bekannten Konzerns spiele nur eine geringe Rolle für die Bewertung der Aktie, schrieb Analyst Bill Shope von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Größere Erwartungen setzt hingegen seine Kollegin Katy Huberty von Morgan Stanley in die Apple Watch. Denn Entwickler hätten bereits zahlreiche Apps dafür entwickelt und die Preisgestaltung beinhalte Aufwärtspotenzial für die Margen, betonte sie.

Der Euro setzte seine Talfahrt fort und kostete erstmals seit April 2003 weniger als 1,07 Dollar. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen hingegen 21/32 Punkte auf 98 30/32 Punkte und rentierten mit 2,12 Prozent.

(dpa)
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