Dax bricht erneut ein Unsicherheit an Börsen hält an

Frankfurt/Main (RPO). Die Unsicherheit an den Börsen infolge der Angst vor einer Rezession in den USA hält weiter an. Der Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt setzte sich am Mittwoch überraschend fort, nachdem der Markt zunächst freundlich eröffnet hatte. Der Deutsche Aktienindex brach erneut ein.

Was Anleger jetzt wissen müssen
Infos

Was Anleger jetzt wissen müssen

Infos
Foto: ddp

Der Leitindex verlor fast fünf Prozent auf 6439 Punkte und näherte sich damit dem Stand vom Montag, als er um gut sieben Prozent gefallen war. Der Mdax verlor 2,2 Prozent, und der Tecdax gab 2,8 Prozent nach.

Nachdem die überraschende Zinssenkung in den USA am Vortag den weltweiten Abwärtssog an den Börsen zunächst gebremst hatte, wird die Entscheidung der US-Notenbank mittlerweile weniger positiv gewertet. Beobachter sprachen von einer "Panikreaktion" der Notenbank. Diese Einschätzung unterstelle, dass die Finanzkrise und die Wirtschaftslage noch schlechter seien als bisher bekannt.

Unterdessen erhöht sich der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ebenfalls eine Zinssenkung vorzunehmen. Zentralbank-Chef Claude Trichet plant allerdings derzeit nicht, ihr Basisszenario für die weitere Konjunkturentwicklung im Euroraum zu ändern. Grundsätzlich unterstrich er, dass der beste Beitrag der Notenbank zum Erreichen eines nachhaltigen Wirtschafts- und Beschäftigungswachstums die Erzielung von Preisstabilität sei. Zudem sei es angesichts der gegenwärtigen Finanzmarktturbulenzen besonders wichtig, die Inflationserwartungen zu verankern.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sagte bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung, die Kursstürze an den internationalen Börsen in den vergangenen Tagen zeigten, "wie groß die Unsicherheiten sind, und wie sensibel Kapitalmärkte auf Rezessionsgefahren - in dem Fall in den USA - reagieren". Die Börsenturbulenzen stellten aber keinen Grund zur Panik dar.

Natürlich sei die Regierung über die Entwicklung an den Börsen nicht erfreut und hoffe, dass die Verluste beim Dax sich nicht direkt negativ auf das Kaufverhalten der Menschen auswirkten. Der Dax-Einbruch sei jedoch vor dem Hintergrund der Aktienkurssteigerungen der vergangenen Monate zu sehen. Per Saldo bestehe immer noch eine gute Entwicklung beim Dax, sagte Glos.

Glos appellierte an die EZB, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. "Die Europäische Zentralbank hat ja den festen Auftrag, auch die Stabilität der Währung im Auge zu behalten, und die Europäische Zentralbank muss ihre Zinsschritte, die sie tut oder unterlässt, nach diesem Kriterium beachten, und darf sich nicht unter Druck setzen lassen, dieses Stabilitätsziel aufzugeben", betonte der Minister.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort