Anerkennung für Arbeitnehmer in der Krise Minister Scholz stellt Bonus-Zahlungen bis 1500 Euro steuerfrei

Berlin · Gute Nachrichten für Arbeitnehmer: Bonus-Zahlungen für den Einsatz in der Coronavirus-Pandemie sind ab sofort steuer- und sozialversicherungsfrei. Das gilt für Beihilfen oder Sachleistungen bis zu einer Höhe von einmalig 1500 Euro in diesem Jahr.

 Finanzminister Olaf Scholz (Archivbild).

Finanzminister Olaf Scholz (Archivbild).

Foto: dpa/Peter Kneffel

Das teilte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Freitag mit. Die Beschäftigten müssen sie zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember bekommen, und zwar "zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn".

Scholz hatte die Steuerfreiheit bereits am Sonntag angekündigt. Nun erklärte er: "Freundliche Worte an der Ladentheke und Beifall für das medizinische Personal sind ein schöner Ausdruck unserer Verbundenheit in dieser schweren Zeit. Aber wir wollen mehr tun, um die Helferinnen und Helfer angemessen zu würdigen."

Eine Reihe von Unternehmen habe bereits angekündigt, das Engagement ihrer Beschäftigten mit Sonderzahlungen zu belohnen, "andere werden diesem Vorbild sicherlich folgen", zeigte sich Scholz überzeugt. Das Bundesfinanzministerium stelle sicher, dass diese Prämien ohne den Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bei den Beschäftigten ankommen. "Hundertprozentigen Einsatz in dieser Zeit wollen wir hundertprozentig belohnen."

Die steuerfreien Leistungen sind im Lohnkonto aufzuzeichnen, wie das Finanzministerium weiter mitteilte. Andere Steuerbefreiungen und Bewertungserleichterungen blieben hiervon unberührt. Die Beihilfen und Unterstützungen bleiben demnach auch in der Sozialversicherung beitragsfrei.

Zudem plant Scholz laut "Spiegel" ein Konjunkturprogramm im Volumen von fast 50 Milliarden Euro. Dafür wolle der SPD-Politiker auf die Asylrücklage des Bundes zurückgreifen, berichtete das Magazin. Das Finanzministerium wollte sich nicht zu dem "Spiegel"-Bericht äußern. In Regierungskreisen hieß es, es sei unklar, ob es am Ende wirklich bei einem Volumen von 50 Milliarden Euro bleibe. Das sei noch nicht in Stein gemeißelt.Scholz hatte zuletzt mehrfach gesagt, ein Konjunkturprogramm sei nötig, sobald sich die gesundheitliche Lage stabilisiert habe. Wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Virus stehen weite Teile des öffentlichen Lebens still, was viele Unternehmen hart trifft. Deutschland dürfte deswegen dieses Jahr in einer schwere Rezession rutschen. Zum Volumen eines Konjunkturprogramms haben sich Scholz als auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier zuletzt stets bedeckt gehalten.

(felt/AFP)
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