Höchster Wert seit April 2017 900.000 Arbeitnehmer in Spanien verloren seit Mitte März den Job

Madrid · In Spanien bleiben in der Corona-Krise Hotels und Restaurants geschlossen. Um diese Zeit würde in dem Land normalerweise der Jobmarkt in der Toursitikbranche aufblühen – doch stattdessen melden Behörden über 300.000 neue Arbeitslose im März. Insgesamt sind 3,5 Millionen Spanier ohne Job.

  Ein geschlossenes Restaurant am Strand von Arenal in Spanien.

Ein geschlossenes Restaurant am Strand von Arenal in Spanien.

Foto: dpa/Clara Margais

Die Corona-Krise lässt die Arbeitslosenzahl in Spanien sprunghaft ansteigen. Aus aktuellen Daten der Sozialversicherung vom Donnerstag geht hervor, dass fast 900.000 Arbeitnehmer seit dem 12. März ihren Job verloren haben - weit über die Hälfte Zeitarbeitskräfte. Laut der offiziellen Statistik des Arbeitsministeriums, die nur registrierte Erwerbslose erfasst, sind im März gegenüber dem Vormonat 300.000 hinzugekommen. Dies entspricht einem Anstieg um 9,3 Prozent. Laut Arbeitsministerin Yolanda Diaz ist dies ein Rekordwert. Damit sind nun offiziell 3,5 Millionen Spanier arbeitslos gemeldet - der höchste Wert seit April 2017.

Normalerweise hellt sich die Lage am Jobmarkt in Spanien im März auf, da in der beginnenden Feriensaison Personal in der Touristikbranche gebraucht wird. Doch wegen der weitgehenden Ausgangsbeschränkungen bleiben Hotels, Bars und Restaurants derzeit geschlossen. Nur Personal in für das Gemeinwohl unverzichtbaren Bereichen dürfen ihre Wohnung noch für den Weg zur Arbeit verlassen. Spanien hat weltweit nach Italien die meisten Todesfälle in der Viruskrise zu verkraften.

Der ohnehin von Massenarbeitslosigkeit geprägte Arbeitsmarkt gilt als die Achillesferse des südeuropäischen Landes, das vor der Krise zu den wachstumsstärksten Staaten der Euro-Gruppe zählte. Verkehrsminister Jose Luis Abalos sieht das Land vor einer doppelten Herausforderung, wie er im Rundfunksender RNE sagte: „Die Epidemie bekämpfen und dabei verhindern, dass es die Wirtschaft umwirft.“

(ala/Reuters)
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