Trotz Athens Schuldenschnitt Euro fällt bis an die Marke von 1,31 Dollar

Frankfurt/Main · Der Kurs des Euro ist zum Wochenschluss trotz eines erfolgreichen Schuldenschnitts in Griechenland deutlich gesunken und bis an die Marke von 1,31 US-Dollar zurückgefallen. Die Anleger hätten die positive Nachricht aus dem von der Pleite bedrohten Euroland bereits am Vortag vorweggenommen und kurz vor dem Wochenende auf unerwartet gute Konjunkturdaten aus den USA reagiert, hieß es von Experten.

Zehn Jahre Euro - Erinnerungen an den Start der Einheitswährung
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Am Freitag rutschte die Gemeinschaftswährung im Nachmittagshandel auf ein Tagestief bei 1,3107 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3191 (Donnerstag: 1,3242) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7581 (0,7552) Euro.

"Die Anleger haben die Zustimmung der meisten privaten Gläubiger für einen Schuldenschnitt in Griechenland bereits am Donnerstag vorweggenommen und den Euro bis fast an die Marke von 1,33 Dollar steigen lassen", sagte Devisenexpertin You-Na Park von der Commerzbank. Kurz vor dem Wochenende hätten sich die Investoren hingegen verstärkt auf Arbeitsmarktdaten aus den USA konzentriert.
Ein unerwartet starker Anstieg bei der Zahl der Beschäftigten habe dem US-Dollar Auftrieb gegeben und im Gegenzug den Eurokurs unter Verkaufsdruck gesetzt, erklärte Expertin Park die Euroverluste zum Wochenschluss.

Zudem herrsche nach Einschätzung der Expertin Park in der Eurozone trotz des Schuldenschnitts in Griechenland weiter Unsicherheit mit Blick auf die weitere Entwicklung in der Schuldenkrise. Die Investoren wussten bis zum Freitagnachmittag nicht, ob die Kreditversicherungen im Fall Griechenlands greifen werden. Zwar werde das nächste internationale Hilfspaket freigegeben, sagte die Commerzbank-Expertin. Dennoch gebe es keinen Grund für Euphorie und beim Euro sei in den kommenden Handelstagen mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83595 (0,83865) britische Pfund, 107,93 (108,18) japanische Yen und 1,2053 (1,2050) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.687,50 (Vortag: 1.690,00) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 40.670,00 (40.710,00) Euro.

(dpa)
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