Duisburg Celesio-Verkauf ist gescheitert

Duisburg · Der US-Konzern McKesson hat sein Ziel verfehlt. Haniel bleibt aber gelassen.

Die schon sicher geglaubte Übernahme des Pharmagroßhändlers Celesio durch den US-amerikanischen Branchenkonkurrenten McKesson ist geplatzt. McKesson habe knapp die angestrebte Mehrheit von mehr als 75 Prozent des Celesio-Kapitals verfehlt, teilte der Duisburger Großaktionär Haniel gestern Abend mit. Damit sei das freiwillige öffentliche Angebot hinfällig.

Gescheitert ist die Offerte nach Angaben aus Finanzkreisen daran, dass einige Fondsmanager ihre Wandelschuldverschreibungen für den von McKesson gebotenen Preis nicht verkaufen wollten. Der amerikanische Hedgefonds Elliott hatte dagegen kurz vor dem Ende der Angebotsfrist am vergangenen Donnerstag seinen Widerstand aufgegeben, nachdem McKesson sein Angebot nachgebessert und 23,50 Euro je Celesio-Aktie geboten hatte.

Doch die Verkaufsbereitschaft der Amerikaner und des Celesio-Großaktionärs Haniel (hält gut 50 Prozent der Anteile) reichte am Ende nicht aus. "McKesson wäre ein sehr guter Partner für die weitere strategische Entwicklung von Celesio gewesen. Insofern ist es natürlich schade, dass das Übernahmeangebot gescheitert ist", erklärte Haniel-Vorstandschef Stephan Gemkow. Allerdings sei das weder für Haniel noch für Celesio "ein Beinbruch". "Wir bei Haniel können nun in Ruhe die Situation analysieren und alle Optionen prüfen", kündigte Gemkow an.

Welche Optionen das sein könnten, lässt das Duisburger Unternehmen offen. In Branchenkreisen heißt es, möglicherweise werde McKesson einen zweiten Anlauf starten. Celesio-Eigner, die bisher den Verkauf an die Amerikaner scheuten, weil die Veräußerung über die Börse lukrativer gewesen wäre, haben ein Argument weniger: Der Aktienkurs fiel gestern nach der Nachricht vom gescheiterten Angebot um mehr als zwölf Prozent.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort