Gefahr von Kurzschlüssen Boeing muss Verkabelungsproblem bei Krisenjet 737 Max beheben

Washington · Der angeschlagene US-Flugzeugbauer Boeing steht bei seinem nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Krisenjet 737 Max vor einer neuen Baustelle. Es sei kürzlich ein Problem mit der Verkabelung festgestellt worden.

 Ein Flugzeug des Typ Boeing 737 Max.

Ein Flugzeug des Typ Boeing 737 Max.

Foto: dpa/Ted S. Warren

Der Airbus-Erzrivale Boeing ist mit einem weiteren Problem beim Unglücksflieger 737 Max konfrontiert – es betrifft die Verkabelung im Flugzeug. Das Unternehmen geht trotzdem weiter von einer Wiederzulassung Mitte 2020 aus. Der Hersteller müsse jedoch dafür sorgen, dass alle Zertifizierungsstandards erfüllt werden. Das Flugzeug werde erst wieder für den Betrieb zugelassen, wenn die US-Luftfahrtaufsicht FAA davon überzeugt sei, dass alle sicherheitsrelevanten Probleme behoben sind.

Boeing teilte in einer Stellungnahme mit, dass sich das Unternehmen wegen der Kabelproblematik in andauernden Gesprächen mit der FAA befinde. Unabhängig vom endgültigen Ausgang der Angelegenheit gehe der Hersteller unverändert davon aus, dass die 737 Max Mitte des Jahres wieder abheben darf. Das „Wall Street Journal“ hatte am Sonntag unter Berufung auf Insider berichtet, dass die FAA eine Neuverkabelung aller fast 800 bereits produzierten 737-Max-Jets anordnen dürfte, um einer Gefahr von Kurzschlüssen vorzubeugen.

Der bestverkaufte Flugzeugtyp des amerikanischen Airbus-Rivalen darf seit rund einem Jahr wegen zweier Abstürze mit insgesamt 346 Toten nicht mehr abheben. Als entscheidende Ursache der Unglücke gilt eine fehlerhafte Steuerungsautomatik der Flugzeuge. Dieses Problem hatte Boeing eigentlich längst per Software-Update behoben haben wollen, doch die Freigabe durch die Aufsichtsbehörden liegt noch immer nicht vor. Stattdessen war seit Verhängung der Startverbote eine Reihe weiterer Probleme hinzugekommen, die die Wiederzulassung erschweren.

(ala/dpa)
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