Wie geht es den Kandidaten von „Schwiegertochter gesucht“ heute?
Kandidatin Beate Fischer ist durch die Sendung deutschlandweit bekannt geworden. Vor allem ihre leidenschaftlichen Küsse und ihre trockenen Kommentare amüsierten viele Zuschauer. RTL produzierte sogar eigene Sendungen rund um Beate Fischer und ihrer Mutter Irene, in denen die Zuschauer ihre Suche nach einem Traummann begleiten durften. Allerdings hat Beate den passenden Partner für die Ewigkeit vor der Kamera nie gefunden. Nachdem ihre Mutter Anfang 2017 im Alter von nur 64 Jahren unerwartet verstarb, wurde es still um die „Schwiegertochter gesucht“-Kandidatin. Ebenfalls bekannt geworden ist Kandidat Ingo. Der gut gelaunte Rheinländer hat im Jahr 2022 Aufsehen erregt, weil er sich mit seinen Eltern verstritten hatte. Sogar zu seiner Hochzeit mit seiner großen Liebe Annika, der er am 24. Juni 2022 das Ja-Wort gab, waren sie nicht eingeladen. Sie kommentieren die Eheschließung lediglich auf Facebook. Nun möchten Ingo und Annika eine Familie gründen.
Warum stand „Schwiegertochter gesucht“ in der Kritik?
Der Hauptvorwurf gegen die Sendung lautet, dass die Kandidaten ins Lächerliche gezogen werden. 2016 bestätige Jan Böhmermann in seinem „Neo Magazin Royal“ das, was viele schon vermutet hatten und versetzte der Doku-Soap mit dem Hashtag #Verafake einen ordentlichen Dämpfer. Er hatte zwei Kandidaten, Vater und Sohn, eingeschleust und aufgedeckt, dass beide bewusst überspitzt dargestellt wurden. Mit fragwürdigen Methoden wurden ihre Persönlichkeiten konstruiert: Das Produktionsteam dekorierte das Zimmer um, Vater und Sohn erhielten stellenweise eindeutige Anweisungen zu Verhalten und Text. Auch der offensichtliche (aber geschauspielerte) Alkoholismus wurde von der Produktion bewusst ignoriert. Außerdem wurden die beiden bei Vertragsabschluss bedrängt und sie erhielten eine sehr niedrige Aufwandsentschädigung. Der Bericht zeigte auf, dass die Kandidaten für die 10 bis maximal 30 Drehtage eine Aufwandsentschädigung von insgesamt 150 Euro bekommen sollten. Das Team um Jan Böhmermann warf Vera Int-Veen und der Produktionsfirma daraufhin gezielten Missbrauch der Teilnehmer vor. Für ihre „lückenlose Offenlegung der emotional und wirtschaftlich ausbeuterischen Arbeitsmethoden des TV-Reality-Business“ bekamen Jan Böhmermann, Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann stellvertretend für das gesamte Team den Grimme-Preis 2017 in der Kategorie „Unterhaltung“. 2020 wechselte „Schwiegertochter gesucht“ in die Prime-Time und veränderte das Konzept des Formats. Man machte sich weit weniger über die Kandidaten lustig, sondern schürte eher das Konkurrenzdenken unter den Verehrerinnen. Das neue Image der Sendung wirkte sich schnell auf die Einschaltquoten aus und so verlor die Sendung an Zuschauern.