Nicht nur die „Bachelorette“ Fremdschämfaktor oder seriös? Wenn das Fernsehen zur Partnerbörse wird

Düsseldorf · Immer mehr Kuppelshows finden im Fernsehprogramm ihren Platz. Manche sind Klassiker, manche sind totaler Schrott. Welche Formate es neben der „Bachelorette“ noch so gibt,

Bachelorette 2019: Gerda Lewis - Infos und Bilder zur RTL-Bachelorette
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Gerda Lewis ist die Bachelorette 2019

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Foto: TVNOW/Arya Shirazi

Ab heute darf Gerda Lewis als „Die Bachelorette“ bei RTL nach dem Mann fürs Leben suchen und allwöchentlich Rosen vergeben. Formate, in denen Menschen im Fernsehen nach der großen Liebe oder der großen Aufmerksamkeit suchen, gibt es jedoch zuhauf: Wir stellen eine Auswahl vor.

"Bachelor in Paradise"-Kandidaten 2019: Fotos und Infos der Teilnehmer
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Die Kandidaten von "Bachelor in Paradise" 2019

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Foto: RTL/TVNOW
  1. Für Übriggebliebene: „Bachelor in Paradise“ Wer die Liebe nicht bei „Bachelor“ oder „Bachelorette“ gefunden hat, hat beim Best-of „Bachelor in Paradise“ noch eine Chance, jemanden aus diesem Kosmos zu finden. Sternchen aus den letzten Staffeln werden an einen traumhaften Ort geschickt und gehen untereinander auf Partnersuche. Ein Beispiel gefällig? Evelyn Burdecki (früh beim „Bachelor“ rausgeflogen) turtelte dort mit Domenico de Cicco, der bei „Bachelorette“ Jessica Paszka nicht landen konnte. Die Sendung gilt als perfektes Sprungbrett für das Dschungelcamp.
  2. Für Exoten: „Love Island“ Die „Islander“ – wie sich die Männer und Frauen nennen – leben abgeschottet in einer Villa. Die einzige Berechtigung, um bleiben zu dürfen: so schnell wie möglich mit dem anderen Geschlecht anbandeln – sonst ist der Zug abgefahren. Die Partner können jederzeit getauscht werden, Hauptsache, es gibt jemanden, mit dem man in einem Bett schläft, mit dem man knutscht und Kurzzeit-Pärchen-Sachen macht. Am Ende entscheidet das Publikum, welches Paar am meisten überzeugt hat. Aktuell sucht RTL II Kandidaten für die dritte Staffel.
  3. Für Gediegene: „First Dates“ In einem zum Restaurant umgebauten Studio treffen Singles zu einem gemeinsamen Essen aufeinander, Spitzenkoch Roland Trettl gibt den Gastgeber. Ausgesucht werden die Paare von der Redaktion, die Banales wie Körpergröße und Entfernung zum Datepartner berücksichtigt, aber auch Lebensziele, Urlaubs-, Ernährungsvorlieben. Der Zuschauer sieht den beiden beim Essen und Plaudern, beim Selfies machen in der Fotobox oder auch beim Anschweigen zu. Ist immer ein kleines bisschen öde, hat dafür aber einen erfreulich niedrigen Fremdschäm-Faktor.
  4. Für Nudisten: „Naked Attraction“ Für diese Sendung wurde der Begriff „Fleischbeschau” erfunden: Ein angezogener Single inspiziert sechs nackte Singles. Die Männer und Frauen stehen in Boxen, die nach und nach von unten nach oben geöffnet werden. Jede Körperpartie wird ausgiebig und im Detail diskutiert. Wer Dating-Apps wie Tinder kritisiert, weil sie zu oberflächlich sind, muss hier im Dreieck springen vor Wut: Es gilt nicht einmal ansatzweise der Gesamteindruck. Auch für dieses Format werden aktuell neue Kandidaten gesucht.
  5. Für Prolls: „Take me out“ 30 Frauen begutachten einen Mann – klingt ein bisschen nach „Bachelor”, ist fast noch schlimmer. Von Anfang an dürfen die Frauen sich in jeder der drei Runden rausbuzzern und damit selbst aus dem Spiel nehmen: Wenn der Mann etwas sagt, das ihnen nicht gefällt, wenn er ein bisschen doof tanzt, wenn den Damen sein Vater unsympathisch ist oder sie die Wohnung geschmacklos finden. Haben am Ende mehr als zwei Frauen noch immer Interesse an dem Single-Mann, muss er sich eine aussuchen, und die zwei haben ein Date.
  6. Für Landwirte: „Bauer sucht Frau“ Die Kuppelshow schlechthin im deutschen TV: „Bauer sucht Frau“ läuft seit 14 Jahren auf RTL. Jeder Bauer bekommt Zuschriften von interessierten Frauen oder Männern, beim Scheunenfest lernen sie sich kennen. Danach entscheidet der Landwirt, wer für eine Woche auf den Hof darf. Die Kandidaten lernen den Alltag des Bauern kennen, müssen ausmisten und Tiere versorgen und nebenbei herausfinden, ob sich Gefühle entwickeln. Die bekanntesten Kandidaten dürften Bauer Josef und Narumol sein. Die Thailänderin wurde zur Kultfigur.
  7. Für Schlager-Liebhaber: „Schlager sucht Liebe“ Sie singen Schlager, und sie suchen nach der großen Liebe. Moderatorin Beatrice Egli, die einst „Deutschland sucht den Superstar” gewann, hat sich vorgenommen, Sänger wie Tim Toupet, Frank Oliver oder Denny Fabian unter die Haube zu bringen. Vor einigen Wochen gab es für die Fans eine Hiobsbotschaft. Wegen Flop-Quoten wurde die Sendung aus dem Sonntagabendprogramm gekegelt. Und läuft jetzt Sonntagvormittags um 11.40 Uhr. Zeitgleich mit „Immer wieder Sonntags“ und dem ZDF-„Fernsehgarten“. Schlagersendungen unter sich.
  8. Für die Muttersöhnchen: „Schwiegertochter gesucht“ Wenn ein totes Tier auf der Straße liegt und man vorbeifährt, will man nicht hingucken, muss aber: Ähnlich ist es bei „Schwiegertochter gesucht”. Hier suchen Mütter nach Damen für ihre Söhne: Die Jungs wohnen meist noch bei den Eltern, Mutti schmiert ihnen das Leberwurstbrot und darf bei der Auswahl der Dame mitreden. Die Kandidaten sind keine Model-Typen, häufig anderweitig sogar eher schwer vermittelbar.  Pikant: Jan Böhmermann schmuggelte mal einen Kandidaten in die Sendung und zeigte damit Casting-Schwächen auf.
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