"Es war ein geiles Match, es ist ein großartiger Tag", sagt der Sohn eines Jamaikaners und einer Deutschen. In den 2:26 Stunden hatte er die Zuschauer zuvor mit seinen starken Aufschlägen, vor allem aber seiner Dynamik, seinem eigenwilligen Spielstil begeistert. "Ich habe mir schon während des Spiels gesagt: Dustin, egal, was passiert, heute gewinne ich. Heute ist dein Tag", erzählt er. Auf seinem weißen T-Shirt war in schwarzen Lettern sein Spitzname Dreddy aufgedruckt.

Nach seinen drei Erfolgen in der Qualifikation und dem Auftaktsieg gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez hat er jetzt nicht nur ein Preisgeld von 74 300 Euro sicher. Sogar das Achtelfinale ist wie aus dem Nichts plötzlich ein realistisches Ziel — Brown trifft am Freitag nicht wie erwartet auf den gleichfalls aufschlagstarken Amerikaner John Isner, sondern auf Adrian Mannarino. Der Franzose ist die Nummer 111 der Welt und damit immer noch 78 Plätze höher eingestuft als Brown.

In Mönchengladbach jubelt man besonders laut über den derzeitigen Erfolg von Brown. "Es ist wirklich sensationell und eine große Überraschung, was Dustin derzeit in Wimbledon leistet", sagt der Vorsitzende des Gladbacher HTC, Henrik Schmidt. Am 14. Juli wird Brown für die Gladbacher in der Zweiten Bundesliga antreten. Der 28-Jährige hat fest zugesagt, zum Saisonauftakt das Heimspiel gegen den in Bayern ansässigen TC Großhesselohe zu bestreiten.

"Wir haben vereinbart, dass Dustin vier Spiele für uns in dieser Saison absolviert. Es können auch mehr werden, wenn er verfügbar sein sollte", sagt Schmidt, der Brown schon in der vergangenen Saison für den GHTC verpflichtete. Damals spielten die Herren noch in der Regionalliga. Große Überredungskunst benötigte der Vorsitzende trotzdem nicht. "Sein Heimattrainer Patrice Hopfe ist zugleich auch unser Klubtrainer", erklärt Schmidt. "Dustin fühlt sich pudelwohl bei uns und trainiert auch regelmäßig in Mönchengladbach."