Vor WM 2010 Nigeria holt Lagerbäck, Ivorer wollen Hiddink
Düsseldorf (RPO). Rund drei Monate vor der ersten Fußball-WM auf afrikanischem Boden dreht sich bei zwei Teilnehmern des gastgebenden Kontinents das Trainer-Karussell. Nigeria hat am Samstag den Ex-Nationalcoach Schwedens, Lars Lagerbäck, als Nachfolger des Ende Januar entlassenen Shuaibu Amodu verpflichtet.
Die Elfenbeinküste vollzog in einer Fernsehsendung die längst erwartete Trennung von Vahid Halilhodzic und träumt für die Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) jetzt von einem Kurzzeit-Engagement des Niederländers Guus Hiddink.
Der bisherige russische Coach, der mit der Sbornaja die WM-Qualifikation verpasst hatte und dessen Vertrag Ende Juni ausläuft, soll bis zu seinem Dienstantritt als neuer Nationaltrainer der Türkei am 1. August die "Elefanten" übernehmen. Der 62-Jährige hatte bereits sein Heimatland Niederlande (1998), Südkorea (2002) und Australien (2006) bei WM-Endrunden betreut.
Der ivorische Verbands-Präsident Jacques Anouma verkündete die Trennung von Halilhodzic am Samstagabend in einer Fernsehsendung, in der über die Nationalelf debattiert wurde. Damit zogen die Ivorer die Konsequenzen aus dem Afrika-Cup im Januar in Angola, wo das Team um Super-Star Didier Drogba vom FC Chelsea im Viertelfinale ausgeschieden war. Halilhodzic hatte in Erwartung seines Rauswurfes schon in der vorigen Woche nicht mehr an einem Trainerkongress in Sun City teilgenommen, bei dem es um Vorbereitungen für die WM ging.
Drogba, der unter Hiddink im vorigen Jahr in Chelsea gearbeitet hatte und englischer Pokalsieger geworden war, hatte den Niederländer seinem Verband empfohlen. Schon vor einigen Tagen hatte Hiddink ein Interesse der Ivorer in niederländischen Medien bestätigt und zunächst um Zeit gebeten. "Ich muss zuerst einmal alles auf die Reihe bekommen. In letzter Zeit ist viel passiert, und ich will die Dinge Schritt für Schritt angehen", sagte er. Laut De Telegraaf will Hiddink aber mit dem russischen Verband über eine vorzeitige Freigabe sprechen.
Nigeria, 1996 in Atlanta erster afrikanischer Olympiasieger, hatte schon kurz nach dem Halbfinal-Aus beim Afrika-Cup Amodu entlassen und war seitdem auf der Suche nach einem Nachfolger. Chancen hatte sich auch der frühere Bundesliga-Coach und kamerunische Nationaltrainer Winfried Schäfer ausgerechnet.
Die Wahl fiel jetzt aber auf den 61 Jahre alten Schweden Lagerbäck, der damit in seine dritte WM-Endrunde nach 2002 und 2006 geht. Nach dem Aus der "Tre Kronor" in der Qualifikation für Südafrika trat Lagerbäck im vergangenen Herbst zurück.
Nigeria trifft bei der WM-Endrunde in der Vorrunde am 12. Juni in Johannesburg auf den zweimaligen Titelgewinner Argentinien, am 17. Juni in Bloemfontein auf Ex-Europameister Griechenland mit Otto Rehhagel sowie am 22. Juni in Durban auf Südkorea. Die Ivorer spielen am 15. Juni in Port Elizabeth gegen Portugal, am 20. Juni in Johannesburg gegen Rekordweltmeister Brasilien sowie am 25. Juni in Nelspruit gegen Nordkorea.
