"Vogts ein willkommenes Alibi" Nowotny: "Ich habe Angebote aus dem Ausland"

Leverkusen (rpo). Nationalspieler Jens Nowotny von Bayer Leverkusen wird von ausländischen Vereinen umworben. Das bestätigte der Bayer-Kapitän in einem Interview mit dem Kicker, ohne Vereine namentlich zu nennen.

"Ich habe noch einen Vertrag bis 2005. Aber noch in diesem Jahr werden sich die Bayer-Geschäftsleitung, mein Berater Georg Bischoff und ich an einen Tisch setzen und über meine Zukunft sprechen. Aber zwischen dem Verein, meinem Berater und mir ist eines ganz klar: Bayer bleibt in jedem Fall mein erster Ansprechpartnner."

Der 27 Jahre alte Abwehrchef meinte im Hinblick auf die kommende Saison bei Bayer: "Wenn du, so wie Bayer, keine Titel sammelst, wird es schwer, für Weltstars den Anreiz zu schaffen, hierhin zu wechseln. Andererseits: Zoltan Sebescen, Hans-Jörg Butt, Yildiray Bastürk und Michael Zepec kommen, damit haben wir uns verstärkt. Keine Frage, das sind excellente Spieler."

Zu der Aussage von Vogts, er wolle nach seinem Engagement in Leverkusen nicht mehr in Deutschland arbeiten, erklärte Nowotny: "Das hat mit seinem Standing in der Öffentlichkeit und den Medien zu tun. Egal was er macht - es ist ein Spießrutenlaufen. So was hat er wirklich nicht verdient."

Auf die Frage, ob Vogts, der in der Öffentlichkeit unter Beschuss steht, für die Bayer-Profis eher Alibi oder Belastung sei, anwortete Nowotny: "Sicher ist er ein willkommenes Alibi. Normalerweise muss ein Profi das alles verkraften. Calmund und Vogts müssen einen Weg finden. Denn eines ist klar: Die nächste Niederlage, die nächst Krise kommt. Das ist im Fußball eben so."

Schumacher spricht Vogts Selbstbewusstsein und Größe zu

Der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter Harald "Toni" Schumacher hat sich in der Diskussion um Berti Vogts als Cheftrainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen hinter den früheren Nationalcoach gestellt. Es beweise "Selbstbewusstsein und Größe von Vogts, dass er sich Experten in seinen Stab holt", sagte Bayer- Torwarttrainer Schumacher dem Fernsehsender "Premiere World" am Mittwochabend.

Bayer habe "sicherlich die Spieler dazu, eine große Mannschaft zu sein". Das Problem sei es, Motivation auch gegen "kleinere Teams aufzubringen". Der ehemalige Kölner verwies zudem auf das Ziel der Leverkusener, sich erneut für die Champions League zu qualifizieren. "In der ersten Runde geht es um 25 oder 30 Millionen Mark, da muss man auch wirtschaftlich denken." Der Verein brauche sehr viel Geld, sagte Schumacher, um sich eine solche Mannschaft leisten zu können.

(RPO Archiv)
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