Erfurt: Nackter Kampf ums Überleben Regionalliga Süd: KSC will sich gegen OFC fangen

Stuttgart (rpo). Der Kampf um den Auf- und gegen den Abstieg ist vor dem 30. Spieltag der Fußball-Regionalliga Süd unerwartet spannend geworden. Vor allem an der Tabellenspitze haben nach den Niederlagen von Karlsruhe und Trier plötzlich vier Mannschaften reelle Chancen auf den Sprung in die Zweite Bundesliga.

Der KSC, der vor Wochen noch wie ein sicherer Aufsteiger aussah, muss plötzlich wieder zittern. Neben den Nordbadenern und Eintracht Trier sind nun auch der FC 05 Schweinfurt und SV Darmstadt 98 gut im Rennen.

Mit den Offenbacher Kickers empfängt Spitzenreiter Karlsruher SC ein Team, das zuletzt ebenfalls zu wünschen übrig ließ: "Wir waren oft zu unkonzentriert", kritisierte OFC-Trainer Ramon Berndroth sein Team. "Aber wenn es gegen den KSC geht, muss ich wohl niemandem mehr erklären, dass er sich voll reinhängt." Allerdings muss der 49-Jährige dabei auf seinen Stammlibero Manfred Binz verzichten, der nach einer Roten Karte gesperrt ist. Fraglich ist der Einsatz der verletzten Abwehrspieler Michael Köpper (34) und Stefan Dolzer (24).

Auch die Karlsruher messen der Begegnung große Bedeutung bei. "Es wird gegen Offenbach darum gehen, uns wieder zu fangen und auf die richtige Spur zurückzufinden", sagte Sportdirektor Guido Buchwald, der den KSC nach dieser Saison verlassen wird. Vor allem die Defensivabteilung des Tabellenführers hinterließ beim 0:3 gegen die Amateure des VfB Stuttgart keinen sicheren Eindruck. "Daran werden wir zu arbeiten haben", erklärte Trainer Stefan Kuntz.

Da auch Trier überraschend patzte, ist der FC 05 Schweinfurt vor der Partie bei den Amateuren des TSV München 1860 überraschend wieder ins Rennen um den Aufstieg zurückgekehrt. "Es freut mich natürlich, dass wir wieder vorne mitmischen, vor allem, nachdem uns schon so viele abgeschrieben hatten", sagte Trainer Djuradj Vasic. "Wichtig wird, dass wir gegen München da anknüpfen, wo wir gegen Siegen aufgehört haben." Bedienen wollen sich die Schweinfurter bei den "kleinen Löwen" aber nicht nur punktemäßig: Der 22-jährige Torjäger Admir Hasanovic wird aus München zum FC wechseln, sein Vertrag läuft über zwei Jahre.

Ob Rot-Weiß Erfurt noch so lange Mitglied der Regionalliga sein wird, ist spätestens nach dem 0:1 gegen Burghausen fraglich geworden. "Für uns hat jetzt der Kampf ums Überleben begonnen", sagte Trainer Hans-Ulrich Thomale vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg. Nur ein Zähler trennt Erfurt von einem Abstiegsplatz. Dennoch ist Libero Petar Kushev überzeugt: "Wir packen es, allerdings müssen wir dazu endlich einmal wieder zu Null spielen."

Dieser Vorsatz dürfte gegen die Regensburger nur schwer umzusetzen sein. Das Team von Trainer Karsten Wettberg hat mit 48 Toren nach Schweinfurt die meisten Treffer der gesamten Liga vorzuweisen. Allerdings plagen die Domstädter schon seit Wochen enorme personelle Probleme. Wegen eines Muskelfaserrisses fällt nun auch Frank Peuker voraussichtlich für Wochen aus. "Wir müssen weiter kämpfen", forderte Wettberg. "Gegen Trier haben wir ja bewiesen, dass wir es können."

(RPO Archiv)
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