Fußball in Italien Gomez betreibt Werbung für eine WM-Teilnahme

Turin · Nach langer Verletzungspause trifft der Nationalstürmer in der Europa League zum 1:1-Ausgleich für den AC Florenz bei Juventus.

Erst in der 67. Minute des Europa-League-Spiels bei Juventus Turin wurde Mario Gomez eingewechselt. Ganze zwölf Minuten benötigte der deutsche Nationalstürmer, bis er das so wichtige Auswärtstor zum 1:1-Endstand zu erzielt hatte — und schon träumt sein Klub AC Florenz von einer rosigen Zukunft. "Mario wird nach diesem Tor noch mehr Vertrauen gewinnen. Für uns kommt jetzt erst das Beste", sagte Borja Valero, Gomez' Mitspieler und Kapitän der "Fiorentina". Im Achtelfinal-Duell der beiden italienischen Erstligisten stieß Gomez mit seinem Treffer das Tor zum Viertelfinale weit auf. "Ich bin überglücklich für mich und die Mannschaft. Es war ein historisches Tor", sagte der 28-Jährige nach seinem Kurzeinsatz.

Weil der Angreifer nach seiner langen Verletzungspause — ein Bänderriss im Knie und eine Sehnenentzündung hatten ihn mehr als fünf Monate außer Gefecht gesetzt — noch nicht ganz im Vollbesitz seiner Kräfte war, kam er erst spät auf den Platz. Dann aber nahm der ehemalige Münchner in bester Torjäger-Manier einen langen Pass brillant an, ließ Weltklasse-Torhüter Gianluigi Buffon aussteigen und versenkte den Ball sicher im Turiner Kasten.

Die Zeitungen auf dem Apennin huldigten dem Deutschen daraufhin in besonderem Maße. "Gomez kehrt wie ein Blitz in der Nacht zurück", schrieb der "Corriere dello Sport". Die "Gazetta dello Sport" sah ein "wunderbares" Tor, eben "typisch für einen wahren Stürmer" — und nahm sich gleichzeitig ein italienisches Enfant terrible zur Brust: "Balotelli, schau und lerne von Gomez, was es bedeutet, für ein Match entscheidend zu sein."

Gomez erwies nicht nur seinem Arbeitgeber einen großen Dienst, er betrieb auch mit Blick auf die Fußball-WM in Brasilien mächtig Eigenwerbung. Spätestens nach dem Auftritt am Donnerstagabend dürfte Bundestrainer Joachim Löw den Stürmer wieder im Notizblock stehen haben. "Damit beweise ich, dass ich genesen bin. Wenn sich die physische Lage bessert, kommen auch die Tore wieder", sagte Gomez selbstbewusst.

Die Partie Augsburg - Schalke war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.

(sid)
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