MSV Duisburg Grlic stehen schwierige Verhandlungen bevor

Duisburg · Um die Arbeiten am Kader für die kommende Spielzeit vorantreiben zu können, braucht der MSV Duisburg schnellstens Gewissheit.

 MSV-Sportdirektor Ivo Grlic steht in seiner noch jungen Karriere als Sportdirektor vor einer selbst für erfahrene Manager schweren Aufgabe.

MSV-Sportdirektor Ivo Grlic steht in seiner noch jungen Karriere als Sportdirektor vor einer selbst für erfahrene Manager schweren Aufgabe.

Foto: reichwein

MSV-Sportdirektor Ivica Grlic steht vor einer Großbaustelle. Ganze 17 Spielerverträge laufen beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg zum Ende der aktuellen Spielzeit aus. Bei den Meiderichern steht damit ein personeller Umbruch wohl kurz bevor, doch wie der Sportchef am Mittwoch mitteilte, geraten die Bauarbeiten am neuen Kader zunehmend ins Stocken. Die anhaltenden Finanznöte der Meidericher und die bisher nicht gesicherte Zweitligazugehörigkeit erschweren die Arbeiten am neuen Gesicht der Mannschaft enorm. Grlic verdeutlicht: "Natürlich befinden wir uns zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits in Gesprächen mit Spielern und Beratern, doch es ist schwierig, mit Spielern zu reden, ohne Fakten präsentieren zu können."

Neun Spieltage vor dem Ende der Zweitligaspielzeit ist der Klassenerhalt noch nicht gesichert. Dadurch, dass andere Vereine bezüglich ihrer Ligazugehörigkeit längst Planungssicherheit aufweisen können, gerät der MSV auf dem hart umkämpften Spielermarkt allmählich ins Hintertreffen. Die Situation ist für alle Beteiligten kompliziert. Grlic weiß: "Um neue Spieler nach Duisburg zu holen, wird mehr denn je Überzeugungsarbeit nötig sein." Bereits vor der laufenden Saison musste Grlic sein ganzes Verhandlungsgeschick in die Waagschale werfen. Mit Timo Perthel und Adli Lachheb gab es mehrere Treffen, bevor die Verpflichtung perfekt war. "Wie damals müssen wir den Spielern zeigen, warum es sich lohnt, zum MSV zu kommen", sagt Grlic: "In den letzten Jahren haben wir gezeigt, dass sich Spieler bei uns verbessern können." Die Transfers von Massaneh Ishiaku, Cedric Makiadi, Sandro Wagner oder Olcay Sahan zu Bundesligisten haben das verdeutlicht: "Wir leisten hier seit Jahren gute Arbeit, das ist unser Trumpf."

Grlic sieht in der schwierigen Gesamtsituation auch eine Chance. Talentierten Jungspielern kann der Verein Spielzeit und eine Perspektive bieten. Dass man sie in der Folge ähnlich gewinnbringen veräußern könne wie Eigengewächs Andre Hoffmann, der im Winter für die gemutmaßte Summe von 800 000 zu Hannover 96 wechselte, sei aber "Wunschdenken". Vielmehr ginge es darum, mit einer jungen und hungrigen Mannschaft eine Euphorie zu entfachen. Grundvoraussetzung bleibt aber der Klassenerhalt. Wolle man da auf Nummer sicher gehen, seien nach Grlic ca. 40 Punkte von Nöten.

Keine Sorgen machen muss sich der Manager um die Verträge von Branimir Bajic und Ranisav Jovanovic, deren Arbeitspapiere Klauseln beinhalten, nach denen sich ihre Verträge bei einer bestimmten Anzahl von absolvierten Spielen automatisch verlängern. Da sowohl Kapitän Bajic als auch Jovanovic, den der Sportdirektor einen "wichtigen Spieler" nennt, Stammspieler sind, darf man ihren Verbleib über die Saison hinaus als wahrscheinlich betrachten. Zusammen mit Goran Sukalo, der unlängst seinen Vertrag bis 2015 verlängert hat, steht auf der Baustelle des MSV wenigstens das Fundament.

(RP/ac)
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