Fortuna Düsseldorf Raman, Fortunas neuer Fan-Liebling

Bielefeld · Fortuna Düsseldorf hat seine Tabellenführung in der 2. Bundesliga untermauert. Vor allem ein Mann überzeugte beim 2:0 gegen Arminia Bielefeld: Benito Raman. Die Fans wählten ihn zum Matchwinner.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Benito Raman
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Das ist Benito Raman

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Foto: dpa/Marius Becker

Mit 62 Prozent der Stimmen hatte der 22-jährige Stürmer beim Voting zum "Spieler des Spiels" die Nase vorn. Oliver Fink erhielt 31 Prozent der Stimmen, Florian Neuhaus sechs. Dabei bügelte der Belgier noch kurz nach Schlusspfiff alle Lobeshymnen ab.

"Ich musste doch gar nicht mehr viel machen", sagte der Angreifer des Zweitligisten. "Rouwen Hennings spielt den Pass so präzise, dass ich den Ball nur noch annehmen, dem Bielefelder davonlaufen und am Torhüter vorbeischieben muss." Erst, als er diese Worte ausgesprochen hat, schleicht sich ein Grinsen ins Gesicht des kleinen Belgiers: "Okay, ein bisschen was habe ich vielleicht doch noch gemacht."

Frei nach dem Maßstab, den Raman an seinen Führungstreffer anlegt, darf man nach Fortunas 2:0-Sieg bei Arminia Bielefeld festhalten: Ein bisschen was haben die Düsseldorfer tatsächlich gemacht - das Spitzenspiel bei den Ostwestfalen gewonnen, damit den ersten Platz souverän verteidigt und sogar dem anspruchsvollen Trainer ein Lob abgerungen. "Dieses Mal", fasst Friedhelm Funkel zusammen, "bin ich wirklich rundum zufrieden."

Auch die Abwehr stand sicher

Alles andere wäre auch unglaubwürdig gewesen. Die Düsseldorfer standen defensiv so gut, dass Arminia über 90 Minuten keine Torchance aus dem Spiel heraus hatte, und inszenierte dafür selbst immer wieder Angriffe, die neben den Treffern in sechs weitere klare Gelegenheiten mündeten. Kaan Ayhan, der in der starken Dreier-Abwehrkette neben André Hoffmann und Niko Gießelmann spielte, urteilt: "Das war heute vielleicht unser konstantestes Saisonspiel." Oder, in Funkels Worten: "So kommen wir meiner Vorstellung, wie man Fußball spielen sollte, relativ nah."

Die Wertschätzung des Coachs wiegt umso schwerer, als er zuletzt trotz Fortunas Erfolgen (neun Siege aus elf Pflichtspielen) stets ein Haar in der Suppe suchte und häufig auf das Glück seines Teams anspielte. "Heute", befindet er, "haben wir kein Glück gehabt. Heute haben wir überzeugend gewonnen." Widerspruch regt sich nicht, schon gar nicht bei Funkels Bielefelder Kollegen Jeff Saibene. "Wir haben gegen eine gute, eine bessere Mannschaft verloren. Heute hat man gesehen, warum Fortuna zu Recht an der Tabellenspitze steht."

Sie steht dort vor allem wegen der Ausgeglichenheit des Kaders. Egal, wen Funkel ins Rennen wirft: Seine eifrig betriebene Rotation funktioniert, hält nicht nur elf, sondern 18 Profis auf Betriebstemperatur. Zudem haben die Zugänge die individuelle Qualität erhöht. Wie Gladbach-Leihgabe Florian Neuhaus per Sololauf und Lupfer das 0:2 erzielte, nötigt Funkel den Satz ab: "Es gibt nicht viele Spieler, die den Ball so reinmachen können, selbst in der Ersten Liga nicht."

Und dann ist da Benito Raman. Der 22-Jährige wirbelte, meist im Zusammenspiel mit dem überragenden Kapitän Oliver Fink und Hennings, die Abwehr des Tabellenvierten nach Belieben durcheinander und verzeichnete noch einen Pfostenschuss. Auch der Belgier ist eine Leihgabe, vom Erstligisten Standard Lüttich, doch ist die Lage bei ihm ganz anders als bei Neuhaus. Für Raman besitzt Fortuna eine Kaufoption, dem Vernehmen nach mit einer Ablöse von zwei Millionen Euro. Sollte ein finanzstarker Klub noch mehr für ihn bieten, dürfte Fortuna - so sie denn die Option zieht - den Überschuss einstreichen. Zurzeit jedoch ist Raman, den die Düsseldorfer Fans begeistert feierten, für den Klub mehr wert als schnöder Mammon.

(jol)
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