Duisburg und Bielefeld mit großer Zuversicht "Fahrstuhlteams" setzen auf Wiederaufstieg

Bielefeld/Duisburg (dpa). Mit kleinerem Etat, aber großer Zuversicht nehmen die Absteiger MSV Duisburg und Arminia Bielefeld das Unternehmen Wiederaufstieg in Angriff. Noch vor dem vorerst letzten Auftritt in der Fußball-Bundesliga am kommenden Samstag laufen die Planungen auf Hochtouren.

An entsprechenden Erfahrungen mangelt es nicht: Immerhin muss die Arminia zum fünften und der MSV zum vierten Mal den schweren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Voller Zorn über die zurückliegende Leidenszeit kündigte Bielefeld- Coach Hermann Gerland umgehende Wiedergutmachung an. "Ich bin umgefallen, ich stehe auch wieder auf. Ich habe das Ziel, diesen Unfall zu reparieren."

Einfach wird das nicht. Der von 32 auf rund 24 Millionen Mark abgespeckte Bielefelder Etat lässt keine mutigen Investitionen zu. Zudem fehlen Gerland in der kommenden Saison mit Ronald Maul (Hamburger SV), Jörg Böhme (Schalke 04), Jacky Peeters (AA Gent), Rene Rydlewicz (Hansa Rostock) mindestens vier gestandene Profis. Abhängig von der Höhe der Ablösesummen stehen darüber hinaus auch noch die Abgänge von Silvio Meißner und Artur Wichniarek zur Diskussion. Der vom FC Bayern München ausgeliehene Berkant Göktan liebäugelt mit einem Wechsel zum 1. FC Nürnberg. Dieser personelle Aderlass kann Manager Heribert Bruchhagen nicht schrecken: "Wir sind davon überzeugt, auf der Basis unserer Möglichkeiten die Weichen frühzeitig auf Wiederaufstieg zu stellen."

Fünf Neue für Bielefeld

Anders als der MSV vermeldeten die Bielefelder immerhin schon einige brauchbare Neuzugänge. Der Kroate Ilja Aracic von Hertha BSC unterschrieb am Montag für drei Jahre. Zudem konnten Detlev Dammeier, Christian Wück (beide VfL Wolfsburg) und Bastian Reinhardt (Hannover 96) verpflichtet werden. Als Hoffnungsträger gilt der 21 Jahre alte Angreifer Momo Deabang (Senegal) vom Oberligisten FC Oberneuland, für den sich Gerland nach dreitägigem Probetraining stark machte. Ein Zwei-Jahres-Vertrag mit Ausrüster "Uhlsport" bestärkt Bruchhagen zudem in seinem Optimismus: "Das ist ein Zeichen dafür, dass uns von allen Seiten Vertrauen entgegengebracht wird."

Nicht minder hoffnungsfroh nimmt der neue Trainer Wolfgang Frank in Duisburg die Planungen in Angriff. "Unser Niveau muss ganz oben angesiedelt werden", meinte der zweitligaerprobte Coach kämpferisch, "ich brauche Spieler, die durchs Fegefeuer gehen." Die Suche nach Selbigen gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet. Noch sind die Lücken, die Dietmar Hirsch, Andreas Voss (Ziele bei beiden unbekannt), Piotr Reiss (von Hertha BSC ausgeliehen), Tomasz Hajto (Schalke 04), Stig Töfting (Hamburger SV) und Markus Beierle (München 1860) hinterlassen haben, nicht geschlossen. Vor allem im Angriff besteht Handlungsbedarf. "Jeder, der unfallfrei das Tor trifft, will heutzutage gleich Millionen verdienen", klagte MSV-Vorstandsmitglied Helmut Sandrock sein Leid.

In ihrer Not besuchten die Duisburger am Wochenende den in der Winterpause zum dänischen Erstligisten Vejle BK ausgeliehenen Stürmer Erik Bo Andersen und erinnerten ihn an seinen auch für die 2. Bundesliga gültigen Vertrag mit dem MSV. Dessen Begeisterung hielt sich aus gutem Grund in Grenzen: In der Hinserie kam der 29 Jahre alte dänische Nationalspieler in Duisburg nur einmal zum Einsatz. Genauso schwierig wie die Suche nach neuen Spielern gestaltet sich die Suche nach einem neuen Sponsor. Der vier Millionen Mark schwere Vertrag mit dem Energiekonzern Thyssengas läuft zum Saisonende aus.

(RPO Archiv)
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