Konkurrenz für Lazio AS Rom geht an die Börse

Rom (sid). Der italienische Fußball-Erstligist AS Rom geht an die Börse und will dem Lokalrivalen sowie Meister Lazio Konkurrenz machen. Zum Verkauf stehen 28,75 Prozent des Kapitals, insgesamt 13 Millionen Stammaktien. Die Emission von weiteren 18 Prozent ist für einen späteren Zeitpunkt geplant.

Die Preise je Aktie schwanken umgerechnet zwischen 4,5 und sechs Euro und sollen am 19. Mai definiert werden. Investoren müssen mindestens 500 Aktien erwerben. Der Gesellschaft wurde ein Wert zwischen 460 und 600 Millionen Mark zugeschrieben. Der Börsengang des Klubs war notwendig geworden, um weitere finanzielle Mittel zu erzielen und so eine weitreichende Diversifizierung des Interessenbereichs zu ermöglichen.

AS-Präsident Franco Sensi will den Klub in eine Freizeitunternehmen umwandeln, das nicht nur Fußball, sondern auch Sportbekleidung, Restaurants und exklusive Fernsehprogramme anbietet. In den nächsten Monaten will er den Pay TV "Roma-Channel" gründen, der rund um die Uhr Informationen über die Mannschaft, Interviews mit den Spielern und News über die wichtigsten Fußball-Events in der Welt anbieten soll. Auch auf Internet will Sensi setzen, um die Roma-Anhänger immer enger an die Mannschaft zu binden.

Der Klub, der am Ende der italienischen Meisterschaft am vergangenen Sonntag auf Platz sechs landete und sich damit für den Uefa-Cup qualifizierte, braucht frisches Geld, um die Mannschaft zu verstärken. In den nächsten Monaten will Sensi 150 Millionen Mark für den Erwerb neuer Starspieler ausgeben. Dazu soll auch Leverkusens Brasilianer Emerson gehören.

Dem Beispiel AS Rom könnten bald andere Mannschaften folgen. Auch Juventus Turin erwägt die Börsennotierung in den nächsten Monaten. Die "alte Dame" Juventus, die am Sonntag noch den Meisterschaftstitel am letzten Spieltag verloren hatte, gehört zu 99 Prozent der Familie des Ehrenpräsidenten der italienischen Autogruppe Fiat, Gianni Agnelli. Sogar der Mailänder Klub AC Mailand unter der Führung des TV-Barons Silvio Berlusconi schließt den Börsengang nicht mehr aus.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort