Maradona mit "positiver Einstellung" Ex-Fußballstar macht gesundheitliche Fortschritte

Buenos Aires (sid). Argentiniens früherer Fußball-Superstar Diego Maradona macht nach seinem Zusammenbruch vergangene Woche in Uruguay offenbar erfreuliche gesundheitliche Fortschritte. "Sein Kreislauf hat sich stabilisiert", sagte Maradonas behandelnder Herzspezialist Carlos Alvarez nach der ersten Nacht des immer wieder mit Drogenproblemen kämpfenden Weltmeisters in der Fleni-Spezialklinik in Buenos Aires. Auch Chefarzt Ramon Leiguarda äußerte sich zufrieden über den Zustand des am Sonntag von Uruguay in sein Heimatland verlegten Patienten: "Er zeigt bei der Behandlung eine positive Einstellung gegenüber allen angewandten und geplanten Rehabilitationsmaßnahmen."

Angesichts der offenkundig schwer angeschlagenen Psyche des ehemals besten Fußballers der Welt, der in der Vorwoche in Uruguays Nobel-Badeort Punta del Este nach einer Überdosis Kokain mit schweren Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, sind diese Bulletins immerhin ein Hoffnungsschimmer. "Diego ist ein gebrochener Mann. Beim Besuch seiner Mutter am Krankenbett in Uruguay erlitt er einen Weinkrampf, umarmte sie und bat sie um Vergebung", berichtete Maradonas Leibarzt Alfredo Cahe.

Unterdessen konzentriert sich die Justiz in Urugay bei der Fahndung nach Maradonas Kokain-Dealer offenbar auf dessen Manager Guillermo Coppola. Der engste Vertraute des "Goldjungen" ist von den Ermittlern wegen angeblicher Falschaussagen bei seiner Vernehmung angeklagt worden und befindet sich derzeit gegen eine Kaution von umgerechnet rund 29.000 Mark auf freiem Fuß. Coppola hatte bei seiner Aussage jegliche Kenntnis von Maradonas neuerlichem Kokain-Exzess bestritten. Auf Falschaussagen stehen in Uruguay schlimmstenfalls drei bis acht Jahre Haft. Rückendeckung erhielt Coppola von Maradonas Leibarzt Cahe: "Guillermo hat Maradona in den schweren Zeiten doch am meisten geholfen."

Bei der Analyse von Maradonas neuerlicher Krise hat Paraguays Torwart-Idol Jose Luis Chilavert derweil den Medien die Verantwortung für den Niedergang des früheren Ball-Genies gegeben, das bereits während seiner aktiven Laufbahn zweimal wegen Kokain-Einnahme gesperrt worden war: "Die Medien sind unfair zu ihm. Überall auf der Welt fällt der Name Maradona, wenn man über Argentinien spricht. Idole sollten gut behandelt werden, auch wenn sie Fehler begehen."

(RPO Archiv)
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