Schlechte Stimmung in Hoffenheim Stanislawski: Brandrede nach Hopp-Kritik

Sinsheim · Trainer Holger Stanislawski vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim hat mit einer Brandrede auf die Missstimmung bei den Kraichgauern reagiert.

 Holger Stanislawski prangert die miese Stimmung in Hoffenheim an.

Holger Stanislawski prangert die miese Stimmung in Hoffenheim an.

Foto: dapd, Daniel Kopatsch

"Ich habe das Gefühl, dieser Klub ist jetzt schon untergegangen. So, wie hier die Stimmung ist, könnte man denken, dass wir schon abgestiegen sind und null Chancen haben. Es ist einfach eine Katastrophe, was hier passiert", sagte Stanislawski bei der Pressekonferenz vor dem Gastspiel am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) beim deutschen Meister Borussia Dortmund.

Stanislawski nervt vor allem, dass die Vorbereitung auf wichtige Spiele immer wieder von Störfaktoren wie der Schall-Affäre nach dem Hinspiel gegen Dortmund oder zuletzt dem Transfer des Angreifers Vedad Ibisevic zum VfB Stuttgart begleitet wird. "Ich bin zwar Bundesligatrainer, aber ich kann nicht zaubern. Draußen leiden einige an Realitätsverlust", sagte Stanislawski, der sich anscheinend nicht mehr sicher ist, ob 1899 wirklich langfristig auf ihn baut: "Meistens bekommt man diese Zeit nicht, eine Mannschaft umzubauen. Einen Umbruch macht man nicht, indem man einmal durch den Kader fliegt. Es ist ein Prozess, der dauert."

Hopp hat schon Abstiegsangst

Doch wegen der ausbleibenden Erfolgserlebnisse wächst die Unruhe in Hoffenheim. Zuletzt hatte Mäzen Dietmar Hopp trotz sechs Punkten Vorsprung auf einen Relegationsplatz sogar schon Abstiegssorgen. "Hoffentlich gehen wir am Samstag in Dortmund nicht unter. Dann wird es wackelig. Der Abstand zu den Abstiegsrängen ist nicht komfortabel. Das macht mir Sorge", sagte Hopp.

Unterdessen stocken auch die Verhandlungen über einen Ersatz für Ibisevic. Zwar bestätigte Hoffenheims Manager Ernst Tanner Kontake zum in Wolfsburg von Trainer Felix Magath ausgebooteten Kroaten Srdjan Lakic, bestritt aber eine Einigung. "Lakic ist ein sehr interessanter Spieler, aber wir haben in keinster Weise Einigkeit. Unter dem Strich müsste er bei dem Gehalt, was er in Wolfsburg verdient, auf wahnsinnig viel verzichten. Sonst geht es gar nicht. Es gibt schon Tendenzen, dass er das macht, aber dann haben wir ja auch noch Wolfsburg", sagte der Manager.

Die Kraichgauer, die mit nur 19 Treffern den drittschwächsten Angriff der Liga stellen, hatten sich in der Winterpause von den Offensivspielern Ibisevic, Chinedu Obasi (Schalke 04) und Gylfi Sigurdsson (Swansea City) getrennt.

(sid)
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