Liga-Comeback des "HSV-Heilsbringers" Alle Augen auf van der Vaart

Hamburg · Rafael van der Vaart hat einen einzigen Auftrag: Rette den Hamburger SV! Das Liga-Comeback des Heilsbringers rückt näher.

Bundesliga 12/13: HSV stellt van der Vaart vor
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Rafael van der Vaart hatte die Faxen dicke. Eine knappe Stunde lief das Training am Donnerstag, da drosch der neue Spielmacher des Hamburger SV den Ball aus 16 Metern Entfernung volley rechts unten ins Toreck. Der erste Treffer der Übungseinheit hatte Symbolcharakter: Heilsbringer van der Vaart soll den wankenden Bundesliga-Dino aus der Krise schießen.

"Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht. Ich bin aufgeregt wie vor meinem ersten Spiel", sagte van der Vaart am Donnerstag: "Ich versuche, der Mannschaft zu helfen. Mal gucken, ob das reicht. Das Wichtigste wird sein, dass wir als Mannschaft auftreten." Nach vier Jahren im "Exil" bei Real Madrid und Tottenham Hotspur gibt der Publikumsliebling im Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) sein Liga-Debüt.

Die Erwartungen an "Rafa" sind an der Elbe beinahe übermenschlich, van der Vaart steht vor einer Aufgabe herkulischen Ausmaßes. Nach zwei Ligaspielen ohne Punkte und Tore soll der niederländische Nationalspieler den HSV wieder in die Spur bringen. "Er kann zwar nicht alles allein entscheiden, aber er kann dem einen oder anderen als erfahrener Spieler ein wenig Druck nehmen", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink, und fügte hinzu: "Rafael ist ein erfahrener Profi, der schon alles erreicht hat. Er ist voll integriert, ist schon jetzt kein Fremdkörper in der Mannschaft mehr und bekommt jeden Ball."

Druck ist normal

Mit dem Erwartungen kann van der Vaart umgehen. "Dass Druck entsteht, wusste ich, bevor ich meinen Namen unter den HSV-Vertrag gesetzt habe. Das ist doch normal", sagte er der Bild-Zeitung.

Wie das neue Spiel des HSV aussehen könnte, zeigte sich bereits im Training am Donnerstag. Van der Vaart forderte die Bälle, verteilte sie auch mal sicher über mehr als fünf Meter und war immer anspielbar, wenn die Kollegen in Bedrängnis gerieten. Als Absicherung dienten ihm die beiden anderen Neuzugänge: Die defensiven Mittelfeldspieler Petr Jiracek und Milan Badelj sollen dem 29-Jährigen in Frankfurt den Rücken freihalten.

"Ich erwarte, dass wir mit Rafael im spielerischen Bereich besser werden", sagte Fink. Das System paukte der Trainer zusammen mit "VdV" nicht nur im Training. Auch in zahlreichen Einzelgesprächen und per Videoschulung bekam van der Vaart die Spielidee der Hamburger eingeimpft.

Der kleine Regisseur soll das Spiel der Hanseaten ähnlich dynamisch ankurbeln wie zwischen 2005 und 2008 und möglichst noch ein paar Liga-Tore mehr schießen. 29 sind es während seiner ersten Schaffenszeit gewesen. Hinter vorgehaltener Hand ist sogar schon von der Europa League die Rede.

Ganz so weit gehen die HSV-Offiziellen zwar nicht, doch auch in der Vorstandsetage wird eine Menge vom 13-Millionen-Euro-Mann erwartet. Klubboss Carl Edgar Jarchow hofft vor allem auf neuen Schwung für sein Team. "Rafael kann dazu beitragen, dass die Stimmung kippt, er kann durch seine Mentalität auch für einen Umschwung in der Mannschaft sorgen", sagte Jarchow dem Fachmagazin kicker: "Punkte müssen her! So viele wie möglich."

(sid)
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