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Borussia Köppel und die Perspektive

"Wir sind Gladbacher und ihr nicht", höhnten Borussias Fans am Sonntag bei der 0:1-Niederlage in Hannover, die den Abstieg praktisch besiegelte. "Ich bin Gladbacher", sagt auch Horst Köppel, der im vergangenen Jahr geschasste Trainer.

 Horst Köppel, seit gestern Borussias Ex-Trainer.

Horst Köppel, seit gestern Borussias Ex-Trainer.

Foto: ddp, ddp

Doch er ist bemüht, den Anschein von Häme zu vermeiden. "Natürlich tut es mir weh, wenn die Mannschaft jetzt absteigt. Nicht nur, weil ich mir lieber die Erste als die Zweite Liga anschaue. Ich wohne seit 40 Jahren in dieser Stadt und fühle mich längst als Gladbacher", sagt der 58-Jährige, der in der vergangenen Saison die beste Platzierung seit Borussias Rückkehr in die Bundesliga schaffte — und gehen musste. Weil er "keine Perspektive" böte, wie der Verein wissen ließ. Jetzt heißt Borussias Perspektive: Zweite Liga. Doch dazu will Köppel nichts sagen.

Seine eigene Perspektive ist im Moment noch unklar. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei Al Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Herbst will er sorgfältiger prüfen, ehe er sich entscheidet. "Es gibt einige Angebote", sagt er. "Aus dem In- und Ausland."

Aus der fast nächsten Nachbarschaft kam am Wochenende eine Anfrage. Von einem Verein, den Köppel 1987 schon einmal trainiert hat: damals Bayer, heute KFC Uerdingen, damals noch Bundesligist, heute Oberliga-Siebter. Dort ist Trainer Jürgen Luginger mit dem Angebot, das er für eine Vertragsverlängerung bekommen hat, nicht einverstanden ...

Über Details hat Horst Köppel (Foto: Raupold) noch nicht gesprochen. Doch Krefeld liegt ihm neuerdings ein wenig am Herzen: Er ist dort Teilhaber einer Fußballschule. Deren Konzept wird heute Oberbürgermeister Gregor Kathstede vorgestellt.

Und es heißt, der OB mache sich für Köppel stark. Über eins müssen Kathstede und der KFC sich allerdings im Klaren sein. Köppel ist auch als überzeugter Gladbacher in einem immer noch typischer Schwabe: beim Geld.

(RP)
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