Leverkusen Kletterhalle schließt im Mai

Leverkusen · Weil es Uneinigkeiten zwischen dem A-Werk und der Neuen Bahnstadt gibt, findet der geplante Umzug ins Kesselhaus erst einmal nicht statt. Somit endet der Betrieb der Kletterhalle Ende April, das A-Werk macht aber weiter.

Ende April gehen in der Kletterhalle in Opladen die Lichter aus. Das Grundstück der Bahn ist verkauft, und das A-Werk muss vertragsmäßig ausziehen. Mit dem geplanten Umzug in das Kesselhaus wird es allerdings vorerst nichts, denn mit der Neuen Bahnstadt gibt es bisher keine Einigung.

Obwohl die Geschäftsführer des A-Werks, Betreiber der Kletterhalle, nach eigener Aussage alle erforderlichen Unterlagen nebst einem begutachteten Konzept vorgelegt haben sowie einen Investor für eine Million Euro vorweisen könnten, sei es bisher noch zu keinem Zuschlag gekommen. "Angeblich steht unser Finanzierungskonzept nicht", sagt Geschäftsführer Andreas Ermertz. "Für mich klingt das eher nach Hinhaltetaktik."

Das denkmalgeschützte Kesselhaus auf dem Gelände des ehemaligen Bahnausbesserungswerks ist stark sanierungsbedürftig. Ein potenzieller Investor müsste ein tragfähiges Finanzierungskonzept vorweisen, könnte dann aber Landesmittel für die Sanierung beantragen. "Es gab noch offene Fragen in den Verhandlungen mit dem A-Werk, die bisher nicht geklärt werden konnten", bestätigt Stefan Karl, bei der Neuen Bahnstadt zuständig für das Kesselhaus. Die Betreiber der Kletterhalle seien die ersten Ansprechpartner gewesen, doch wenn die Pläne nicht funktionierten, könne man sich auch andere Planungen, etwa Wohnungen und Ateliers, in dem ehemaligen Kesselhaus, einem "Schmuckstück" der Neuen Bahnstadt, vorstellen.

25 Meter hoher Innenraum

Die ehemalige Energiezentrale ist 25 Meter hoch, hat keinerlei Zwischendecken und ist somit nicht so leicht für andere Nutzer umzubauen. Auch Teile der alten Technik sollen erhalten bleiben. "Wir wollen mit jemandem zusammenarbeiten, der das Kesselhaus langfristig betreiben kann", sagt Karl. Ob das Projekt demnächst öffentlich ausgeschrieben wird, entscheidet sich vielleicht in der Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag. Aufsichtsratsvorsitzender Paul Hebbel hofft, dass das Projekt wie geplant zustande kommt. Denn das Kesselhaus sollte nicht nur als Freizeit-Kletterhalle dienen, sondern auch zur Vorbereitung auf Berufe wie Schornsteinfeger, die sich in der Höhe sicher bewegen müssen.

Falls es jedoch zu einer öffentlichen Ausschreibung kommen würde, wollen sich die Betreiber der Kletterhalle nicht darauf bewerben, sondern sich lieber nach einem anderen Standort umsehen. "Das wäre sehr schade. Der Standort hier mit der guten Verkehrsanbindung war optimal", sagt Ermertz. Seit dem Start der Kletterhalle 2004 sei allerdings klar gewesen, dass der Standort nur provisorisch wäre. Seit 2007 gab es Gespräche zu dem Umzug in das alte Kesselhaus, der 2010 eigentlich schon stattfinden sollte. Ermertz: "Wir hatten gehofft, es könnte nahtlos gehen." So müssen Klettergriffe und -seile wohl zunächst eingemottet werden, bis es irgendwann in Leverkusen oder auch anderswo wieder die Kletterhalle vom A-Werk gibt. Das A-Werk will sich derweil mehr auf seine Freiluft-Aktivitäten im Hochseilgarten in Alkenrath oder im Steinbruch in Leichlingen konzentrieren.

(RP/ila)
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