Leverkusen/Düren Diebesbande festgenommen - 330 Autoaufbrüche

Köln · Polizei und Staatsanwaltschaft haben am frühen Dienstagmorgen, 10. April, fünf Haftbefehle gegen eine litauische Diebesbande in Düren vollstreckt. Den Kölner Strafverfolgungsbehörden ist eine Diebesbande ins Netz gegangen, die für mehr als 330 Autoaufbrüche in ganz Nordrhein-Westfalen, knapp 100 Fälle alleine im Raum Köln, verantwortlich ist. Auch in Leverkusen richten Navi-Diebe großen Schaden an.

 Kenntnisreich von Dieben zerlegt: In einigen Fahrzeugmarken sind die Bestandteile des Navigationsgerätes an mehreren Stellen montiert. Die Täter richten bei solchen „Ausbauten“ auch mal Schäden von über 10 000 Euro an.

Kenntnisreich von Dieben zerlegt: In einigen Fahrzeugmarken sind die Bestandteile des Navigationsgerätes an mehreren Stellen montiert. Die Täter richten bei solchen „Ausbauten“ auch mal Schäden von über 10 000 Euro an.

Foto: Polizei

Ziel der Bande waren fest eingebaute Navigationsgeräte, gestohlen für den osteuropäischen Markt. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei bei etwa 4500 Euro pro Fahrzeug auf rund 1,5 Millionen Euro. Mit der Festnahme von vergangenem Dienstag in Düren sitzen nun neun Täter in Untersuchungshaft. Es handelt sich um junge Männer im Alter bis 28 Jahre, die nach Kenntnis der Ermittler in Litauen für die Diebstähle angeworben, ausgebildet und anschließend nach Deutschland gebracht werden - zuletzt in die Dürener Wohnung. Das jüngste dort festgenommene Bandenmitglied ist erst 17 Jahre alt. Die Ermittler wissen inzwischen, dass der Jugendliche erst kurz vor Ostern als "Nachwuchs" zu der "nachtaktiven" Bande geschickt worden war.

 Beutestücke: Das Foto der Polizei in Magdeburg zeigt die beliebten „fest“ eingebauten Kompakt-Navigeräte

Beutestücke: Das Foto der Polizei in Magdeburg zeigt die beliebten „fest“ eingebauten Kompakt-Navigeräte

Foto: Polizei

Bereits Anfang 2011 hatte die Kölner Kripo die Spur der Litauer aufgenommen. Die Ermittlungen gestalteten sich allerdings aufwändig, da die jungen Männer nicht nur die Tatregionen sondern auch die Aufenthaltsorte mehrfach wechselten - von Köln ins Ruhrgebiet und von dort schließlich nach Düren. Den Beamten der Ermittlungsgruppe beim Kriminalkommissariat KK 74 gelang es in mehr als einem Jahr Ermittlungstätigkeit, die Arbeitsweise der Bande offen zu legen. Die Navigationsgeräte wurden nach dem Diebstahl gebunkert, verpackt und dann zu größeren Lieferungen nach Litauen zusammengestellt.

Wie sich jetzt belegen lässt, gehen mehrere sichergestellte Ladungen mit Diebesgut auf das Konto der Bande, so

Die Ermittlungen dauern noch an. Nach vier Bandenmitgliedern wird noch gefahndet. Auch in den letzten Tagen wurden wieder im Stadtgebiet fest eingebaute Navigationsgeräte entwendet.

(ots)
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