Der KFC landete den ersten Heimsieg Befreiungsschlag

Krefeld (RP). Wenn Fußballer den Rasen betreten und Druck verspüren, dann versagen sie in der Regel. Die Uerdinger kennen sich mit Druck aus. Schließlich kämpften sie vergangene Saison fast bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg. Und das mit großem Erfolg und teilweise sehr überzeugenden Leistungen.

Warum haben Jörg Scherbe und Co im Frühjahr nicht versagt? Pele Wollitz hatte ihnen Woche für Woche im Training den Druck von ihren Schultern genommen. Letzte Woche war der Trainer erneut als Psychologe gefordert. Denn am Samstag musste gegen die "Reserve" der Knappen ein Sieg her. Und siehe da, die Mannschaft lieferte beim verdienten 4:1 (2:1)-Sieg ihre bisher beste Saisonleistung im Grotenburg-Stadion ab. Damit befreite sich das Team nicht nur vom drohenden Heimkomplex, sondern in erster Linie von der völlig überzogenen Kritik aus dem eigenen Lager.

Gäste in Bestbesetzung

Die Gäste auch dem Ruhrgebiet traten in Bestbesetzung an. Mike Hanke wurde im Bundesliga-Aufgebot von 04 nicht gebraucht. Nach sieben Minuten hätte sich der Torjäger gleich wieder für Jupp Heynckes empfehlen können. Doch er zielte freistehend am Tor vorbei. Zwei Minuten später bediente er bei einem Konter den mitgelaufenen "Sprinter" Adul Iyodo. Doch der stand klar im Abseits. Hanke hätte besser selbst geschossen. Wiederum nur 60 Minuten später wurde Yakubu Adanu kurz vor dem eigenen Strafraum vom attackierende Markus Feldhoff zu einem kapitalen Fehler gezwungen.

Der Kapitän lief allein auf Volkan Ünlü zu und schob das Leder durch die Beine des Keepers über die Linie. Dieses Gastgeschenk gab den Hausherren sofort Sicherheit. Besonders Feldhoff und Orhan Özkaya drehten mächtig auf. 25 Meter vor dem Schalker Tor wurde der Kapitän bei einem Kopfball zu Fall gebracht. Özkaya reagierte blitzschnell, hob das Leder in Feldhoffs Lauf, der cool auf 2:0 erhöhte (21.). Wollitz drehte sich vor der Auswechselbank um und zeigte den Kritikern sieben Finger. Denn das war bereits Feldhoffs siebter Saisontreffer. "Ich hoffe, die Schalker schießen nicht so schnell den Anschlusstreffer", sagte Theo Kühr, der auf der Hauptribüne saß. Kaum hatte der 2. Vorsitzende des KFC die Worte ausgesprochen, stand es 2:1. Brenny Evers hatte im Strafraum Iyodo nicht am Zuspiel auf Hanke hindern können, der sich dann ungehindert für Heynckes empfehlen konnte.

Treffer weggesteckt

Der Anschlusstreffer ließ allgemeine Verunsicherung beim KFC befürchten. Doch die Gastgeber steckten den Treffer super weg. Feldhoff und Sauerland hätten bis zur Pause noch erhöhen können. Acht Minuten nach dem Wechsel die Vorentscheidung. Benjamin Baltes bediente Özkaya mit einem Traumpass. Der kleine Mittelfeldspieler traf aus 14 Metern mit einem satten Schuss ins lange Eck und wurde so für seine Spielfreude belohnt. Dann krönte Thomas Reichenberger sein starkes Laufpensum. Beim Billardtor zum 4:1 brauchte er nur den Fuß hinzuhalten.

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