3:1-Heimerfolg Borussia feiert überzeugenden Sieg gegen Frankfurt

Mönchengladbach · Borussia hat nach der Niederlage in Berlin Wiedergutmachung betrieben. Im heimischen Borussia-Park besiegten die Gladbacher Eintracht Frankfurt souverän mit 3:1.

Mönchengladbach liegt rund 70 Meter über dem Meeresspiegel, doch am Mittwochabend schien es, als sei der dortige Borussia-Park an einer Steilklippe gebaut, an der sich ein stürmischer Wind fängt. Denn wie angekündigt sorgten die Heimfans in der Nordkurve in den ersten 20 Minuten des Bundesligaspiels gegen Eintracht Frankfurt mit Pfeifen für ein durchgehendes schrilles Kreischen. Auf den dazugehörigen Plakaten war der Hintergrund zu lesen: „Wir pfeifen auf eure Spieltagszerstückelung. Ihr werdet von uns hören oder auch nicht“. Die Gäste-Fans hatten für derlei subtile Unmutsäußerung keine Ader, sie brannten stattdessen ein wenig Pyrotechnik ab.

Die letzten zehn Sekunden dieser ersten 20 Minuten zählten Borussias Fans herunter, dann gab es eine grün-weiße Luftschlangen-Explosion und die üblichen lautstarken Anfeuerungsrufe. „Pro Samstag 15.30 Uhr“, stand nun auf dem Banner.

Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt: Bilder des Spiels
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Borussia - Frankfurt: Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Indes hatte die Partie in dieser Englischen Bundesliga-Woche um 20.30 Uhr begonnen - und das durchaus verhalten. Äußerlich zwar unbeeindruckt von dem schrillen Kreischen gingen die Fußball-Profis ihrer Arbeit nach. Allerdings war bei den Hausherren zu erkennen, dass sie auf der Suche nach der Balance zwischen euphorischer Offensive und kontrollierter Defensive war. Diese hatte beim 2:4 am Samstag in Berlin gefehlt, Trainer Dieter Hecking versuchte sie unter anderem mit zwei Änderungen im zentralen Mittelfeld wiederzubeleben. Auf der „Sechs“ vor der Abwehr feierte Christoph Kramer sein Startelf-Debüt in dieser Saison, Florian Neuhaus kam nach zwei Kurzeinsätzen zuletzt wieder von Beginn auf die „Acht“ ein wenig weiter vorne.

Defensiv ließ sich dieser Ansatz gut an für Borussia, der DFB-Pokalsieger kam in Hälfte eins kaum zu nennenswerten Chancen, und wenn doch, so standen die Frankfurter im Abseits. Die Gladbacher wiederum machten den Ball im Mittelfeld immer wieder schnell, was gut aussah, aber anfangs wenig einbrachte. Es benötigte eine Ecke, damit Alassane Plea mit einem wuchtigen Schuss Kevin Trapp prüfen konnte. Der Eintracht-Torhüter parierte noch zweimal stark gegen den herrlichen Schlenzer von Neuhaus aus rund 18 Metern und den Kopfball von Matthias Ginter nach einer Ecke, dann ging es torlos in die Pause.

Bundesliga 2018/19, 5. Spieltag: Reaktionen der Trainer
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5. Spieltag: Reaktionen der Trainer

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Nach dieser machten die Borussen ordentlich Druck und wurden belohnt: Plea hämmerte den Ball aus spitzem Winkel über Trapp in den Kasten, nachdem Neuhaus ihn per Hacke bedient hatte. War das Spiel in Berlin nach dem 1:0 noch gekippt, so legten die Gladbacher nun nach: Thorgan Hazard schoss trocken von halblinks zum 2:0 ein.

Dass die Partie spannend blieb, verdankte sie dem rustikalen Einsatz von Ante Rebic, der eine Viertelstunde vor dem Ende in Borussia-Torwart Yann Sommer rauschte und den Anschluss erzielte. Doch Nico Elvedi stellte sechs Minuten vor Schluss den alten Abstand wieder her. So gab es letztlich Applaus statt Pfiffen im Borussia-Park.

Mönchengladbach: Sommer - Beyer, Ginter, Elvedi, Wendt - Kramer - Neuhaus, Hofmann - Herrmann (76. Zakaria), Plea (73. Johnson), Hazard (89. Traore). - Trainer: Hecking

Frankfurt: Trapp - da Costa, Ndicka, Abraham, Willems - Hasebe, Fernandes (72. de Guzman) - Nicolai Müller (62. Rebic), Gacinovic (73. Jovic), Kostic - Haller. - Trainer: Hütter

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Tore: 1:0 Plea (56.), 2:0 Hazard (65.), 2:1 Rebic (73.), 3:1 Elvedi (85.)

Zuschauer: 41.257

Gelbe Karten: keine

(ame)
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