Unendliche Geschichte um ukrainischen Dopingsünder Bagatsch positiv, doch Verband spricht ihn frei

Kiew (sid). Die unendliche Geschichte um den ukrainischen Dopingsünder Aleksandr Bagatsch ist um ein kurioses Kapitel reicher. Am Donnerstag sprach der ukrainische Leichtathletik-Verband den Kugelstoßer vom Verdacht des Dopings frei. Die in einer A- und B-Probe zwei Wochen vor dem Gewinn des Hallen-EM-Titels im belgischen Gent im Februar nachgewiesenen Werte eines anabolen Wirkstoffes seien angeblich derart hoch, dass es sich nur um ein Versehen handeln könne, hieß es von Seiten der Federation. Entsprechend erhielt Bagatsch vorläufig einen Platz im 55 Athleten umfassenden Olympia-Aufgebot der Ukraine.

Der Beschluss wurde umgehend an das Council des Weltverbandes IAAF weitergeleitet. Entsprechend wird sich die Anti-Doping-Kommission der IAAF mit dem Fall beschäftigen müssen, bevor das Council eine Entscheidung trifft. In letzer Instanz würde das unabhängige Schiedsgericht der IAAF ein Urteil fällen.

Bei der Analyse waren Abbauprodukte des anabolen Steroids Metandienon nachgewiesen worden. Da es bereits der dritte positive Dopingbefund in seiner Karriere war, steht der Olympia-Dritte als Wiederholungstäter vor dem Laufbahn-Ende. Der WM-Dritte des Vorjahres war bereits nach seinem dritten Platz beim Europacup 1989 in Frankfurt wegen Anabolika-Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. 1997 wurde ihm wegen des Missbrauchs der stimulierenden Substanz Ephedrin der WM-Titel aberkannt.

Bezogen auf den neuerlichen Fall erklärte Waleri Alexandrow in seiner Eigenschaft als Vize-Präsident des ukrainischen Verbandes: "Wir sind einfach geschockt zu wissen, dass die Dosis gereicht hätte, um ein Pferd zu töten. Ich glaube nicht, dass er sich selbst für eine Medaille so etwas antun würde. Basierend auf diesen Fakten, sahen wir uns nicht in der Lage, Bagatsch für schuldig zu befinden. Deshalb haben wir die IAAF darum gebeten, von einer Bestrafung abzusehen."

(RPO Archiv)
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