Bundesliga Fanprojekte warnen vor Rechtsradikalismus Fans gegen Rechtsextremismus

Berlin (sid). Die deutschen Fanprojekte warnen einen Tag vor dem Auftakt der 38. Saison der Fußball-Bundesliga vor verstärktem Rechtsradikalismus in den Stadien. "Wieder versuchen die Rechten, mehr als einen Fußbreit in die Stadien zu bekommen", sagt Thomas Schneider, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS), in der Freitagausgabe der "Berliner Zeitung". Die Entwicklung sei schon so weit fortgeschritten, dass die Definition "national befreiter Zonen" bereits für Arenen im Profi- und Amateurbereich gelte. Daher müssten sich die Bundesligisten ideell und finanziell stärker gegen rechts engagieren. Schneider fordert "einen Feuerwehrtopf" für Projekte, um Menschen eine gescheite Orientierung beizubringen.

Bis zum Ende der 90er Jahre hätten die Fanprojekte seitens der Bundesligisten "völlige Ignoranz" verspürt, sobald sie versuchten, die Vereine auf ihre gesellschaftliche Verantwortung hinzuweisen. "Das das ändert sich allerdings nur schleppend", so Schneider.

100.000 Mark zahlt jeder Erstligist pro Jahr an das Fanprojekt seiner Stadt. 170.000 Mark Prämie aber schüttet allein der Hamburger SV fürs Erreichen der Champions League an jeden Spieler aus. "Wenn jeder HSV-Profi auch nur 10.000 Mark seiner Prämie spenden würde, wäre das ein großartiges Zeichen", so Schneider. Von solcher Symbolik werde sich zwar kein knallharter Nazi beeindrucken lassen, "aber wir haben so viele junge Leute, die auf der Suche nach Identifikationsfiguren sind, die das, was Profis sagen, sehr, sehr ernst nehmen."

(RPO Archiv)
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