Diskus-Olympiasiegerin Schicksalsschlag für Wyludda: Bein-Amputation

Halle/Saale (RPO). Schwerer Schicksalsschlag für Ilke Wyludda. Der 41 Jahre alten Diskus-Olympiasiegerin von 1996 in Atlanta wurde, wie erst jetzt bekannt wurde, am 9. Dezember der rechte Unterschenkel amputiert.

Dies berichtet die "Bild". Anfang Dezember war es bei einem operativen Eingriff in einem Krankenhaus in Halle an der Saale zu Komplikationen gekommen. Dabei breitete sich eine Bakterieninfektion aus und sorgte für eine Blutvergiftung.

"Diese Sepsis hätte tödlich enden können. 50 Prozent aller Betroffenen überleben eine solche Infektion nicht", sagte Wyludda, die angehende Ärztin der Intensiv- und Notfallmedizin ist.

Gemeinsam mit ihrem Arzt Prof. Andreas Tiemann entschied sich Ilke Wyludda für eine Amputation. "Ich hatte die Wahl, das Bein zu verlieren oder mein Leben. Aber ich wollte leben", sagte Wyludda der Bild. Der Zukunft sieht Wyludda sachlich entgegen: "Klar wird es Veränderungen geben, Wohnung und Auto müssen umgebaut werden. Aber das Leben ist jetzt so, wie es ist."

Mit ihren 1989 geworfenen 74,56 m ist Ilke Wyludda gemeinsam mit der tschechischen Ex-Weltrekordlerin Zdenka Silhava immer noch die Nummer zwei in der "ewigen" Bestenliste der Diskuswerferinnen. Nur die Hallenserin Gabriele Reinsch warf mit den ein Jahr zuvor erzielten 76,80 m jemals weiter.

Ilke Wyludda wurde zweimal Europameisterin (1990 und 1994), hinzu kamen zweimal Silber bei den Weltmeisterschaften 1991 und 1995.

(SID/chk)
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