Riesen-Zeltstadt birgt Konfliktpotenzial

Die Ferien neigen sich dem Ende zu. und viele Menschen haben einen gemütlichen Urlaub im Zelt erlebt. Was Camper, die normalerweise mit einem festen Dach über dem Kopf leben, als wohltuende Auszeit vom Standard empfinden, wird für Tausende Flüchtlinge in NRW bald unangenehmer Alltag. Das Land wird Zeltstädte für jeweils bis zu 1000 Flüchtlinge einrichten, in denen diese direkt nach ihrer Ankunft registriert und ärztlich untersucht werden. Erst Wochen später werden sie den Kommunen zugewiesen.

Tage und Nächte in einem klimatisierten Zelt sind sicher nicht schlimmer als das, was die Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Deutschland erlebt haben. Doch die Dimension sorgt für ein ungutes Gefühl. Erstaufnahmeeinrichtungen wie die in Dortmund sind bislang auf 350 Menschen ausgelegt. Natürlich muss man sich für den wachsenden Zustrom wappnen, aber das Zusammenleben von 1000 Menschen an einer Stelle - mit noch weniger Privatsphäre als in einer Unterkunft aus Stein (selbst wenn diese überfüllt ist), mit Enge, Lärm und keiner richtigen Tür, die sich schließen lässt - wird für Konflikte sorgen. Die Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen, erst recht nach den jüngsten Meldungen zu Auseinandersetzungen in Flüchtlingsheimen.

(RP)
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