Berlin Regierung will Impfschutz bei Flüchtlingen verbessern

Berlin · Den Flüchtlingen in Deutschland sollen die üblichen Schutzimpfungen nach dem Katalog der gesetzlichen Krankenkassen künftig aktiv angeboten werden. Ein entsprechender Beschluss soll beim Bund-Länder-Gipfel am 24. September fallen. Dies erfuhr unsere Redaktion aus Regierungskreisen. Auch heute schon können sich die Flüchtlinge impfen lassen. Dies wird ihnen aber nicht aktiv nahe gelegt.

Auch die umstrittene Gesundheitskarte für Flüchtlinge soll kommen. Der Bund will die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, dass die Länder mit den Krankenkassen entsprechende Verträge leichter als bisher abschließen können. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, auf Wunsch der Länder die Gesundheitskarte für Flüchtlinge umzusetzen. Die Kosten dafür werden weiterhin die Kommunen tragen. Die Kassen sollen auch ihren erhöhten Verwaltungsaufwand erstattet bekommen.

Die Trauma-Behandlung für Flüchtlinge soll zudem dauerhaft möglich sein. Bislang können sich Flüchtlinge beispielsweise in Trauma-Zentren versorgen lassen. Allerdings endet bislang der Anspruch, wenn die Asylbewerber anerkannt sind und ihre Gesundheitsversorgung nicht mehr von den Kommunen getragen wird. Einrichtungen, die traumatisierte Asylbewerber behandeln, sollen eine Kassenzulassung erhalten können. Dann könne die Behandlung auch nach der Anerkennung fortgesetzt werden, hieß es aus Regierungskreisen.

Schließlich sollen Ärzte und anderes medizinisches Personal unter den Flüchtlingen in die Versorgung einbezogen werden. Es solle möglich sein, dass beispielsweise ein syrischer Arzt mit einem deutschen Kollegen ein "Tandem" bilde, hieß es aus Regierungskreisen. Die Verordnungsbefugnis soll beim deutschen Arzt bleiben.

(qua)
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