Kanzler startet diplomatische Offensive Wie Scholz und Biden Russland vom Krieg um die Ukraine abhalten wollen

Analyse | Berlin/Washington · Kanzler Scholz steckt in einer ersten Krise. Seine Umfragewerte stürzen ab, in der Ampel knirscht es nicht nur bei Corona. Mit seinem Antrittsbesuch bei US-Präsident Biden in Washington will Scholz jetzt diplomatisch glänzen und Zweifel an Deutschlands Verlässlichkeit wegwischen. Schafft Scholz das?

 Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht nach der Landung auf dem Flughafen in Washington die Gangway des Airbus A340 der Luftwaffe hinunter.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht nach der Landung auf dem Flughafen in Washington die Gangway des Airbus A340 der Luftwaffe hinunter.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Es ist der Soundtrack zur aktuellen Krise. „Nie wieder Krieg“ singen die Pop-Intellektuellen von Tocotronic auf ihrem neuen Album. Was in Europa lange unvorstellbar schien, droht nun in der Ukraine, zwei Flugstunden von Berlin entfernt. Tocotronic prägten über fast drei Jahrzehnte die sogenannte Hamburger Schule. Olaf Scholz sind die drei Musiker ein Begriff. Als er noch Bürgermeister der Hansestadt war, suchte er gern die Nähe lokaler Künstler. Deren Audio-Botschaft ist auch seine: Nie wieder Krieg, oder realistischer, erst einmal kein Krieg zwischen Russland und der Ukraine - das ist die Mission, mit der der Kanzler zu seinem Antrittsbesuch in die USA aufbricht. Er sehe es als seine Aufgabe an, die Nachkriegsordnung un den Frieden in Europa zu verteidigen, sagte Scholz mit großem Pathos kurz vor seinem Abflug in der ARD.